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UN-Sondergesandter für Libyen tritt zurück

Politik

Ghassan Salame begründet den Schritt mit seiner Gesundheit. Libyens Regierung will den Belagerungsring um Tripolis sprengen.


Mitten im weiter eskalierenden Libyen-Konflikt ist der UN-Sondergesandte für das nordafrikanische Land, Ghassan Salame, zurückgetreten. Zur Begründung verwies er auf seine Gesundheit. Zugleich twitterte der libanesische Diplomat, er habe seit zweieinhalb Jahren versucht, Libyens rivalisierende Lager zu einen und Einmischung aus dem Ausland zu verhindern.

"Meine Gesundheit erlaubt es mir nicht mehr, so viel Stress auf mich zu nehmen", erklärte Ghassan Salame. Erst vergangene Woche hatte er Vertreter der Konfliktparteien wieder in Genf versammelt und dort mit beiden Lagern getrennt Gespräche geführt. Doch Schlüsselfiguren für eine Lösung des Bürgerkriegs zogen sich wieder zurück. Ende der Woche wurde Tripolis dann so stark bombardiert wie seit der Vermittlung einer Waffenruhe durch Ghassan Salame Anfang Jänner nicht mehr.

Im libyschen Bürgerkrieg kämpft die international anerkannte und vor allem von der Türkei unterstützte Regierung mit Sitz in Tripolis gegen den abtrünnigen General Khalifa Haftar, hinter dem unter anderem Russland steht. Die offizielle Regierung kündigte am Montag an, Haftars Belagerungsring um die Hauptstadt sprengen zu wollen. Ihre Truppen würden in den kommenden Tagen eine Offensive starten. Hoffnung auf einen Waffenstillstand gebe es nicht, sagte Innenminister, Fathi Bashagha, der Nachrichtenagentur Reuters. (reu)