Der neue US-Präsident Joe Biden treibt den Kampf gegen den Klimawandel voran. Er unterzeichnete am Mittwoch mehrere Verfügungen, die eine Kehrtwende zur Politik seines Vorgängers Donald Trump markieren. So begrenzte er etwa die Nutzung von Bundesland für neue Öl- und Gasbohrungen ebenso wie Subventionen für fossile Energien. "Meiner Meinung nach haben wir schon zu lange damit gewartet, diese Klimakrise anzugehen", sagte Biden in Washington.

Es bestehe ein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Luftverschmutzung einerseits und immer stärkeren Stürmen, Waldbränden, Überschwemmungen sowie Dürren andererseits. "Es ist an der Zeit zu handeln." Der Klimawandel werde künftig eine zentrale Rolle spielen bei der Sicherheits- und Außenpolitik der USA. Gleichzeitig werde der Ausbau Erneuerbarer Energien Millionen gut bezahlte Jobs schaffen.
Naturschutz
Biden wies das Innenministerium an, für Öl- und Gasbohrungen die Nutzung von Bundesland "so weit wie möglich" zurückfahren. Außerdem sollten bis 2030 rund 30 Prozent des Bundeslandes unter Naturschutz gestellt werden. Im April will Biden zudem zu einem internationalen Klimatreffen laden.
When I think of climate change I think of jobs. We're going to tackle the climate crisis and create good-paying, union jobs at the same time. https://t.co/2VXwVmp7QZ
President Biden (@POTUS) January 28, 2021
Biden hat bereits angekündigt, die USA würden den Austritt aus dem Pariser Weltklimavertrag durch Trump rückgängig machen. Der Pakt verlangt von allen Staaten, dass die Vorgaben zur Treibhausgas-Einsparung alle fünf Jahre angepasst werden. Die EU hat dies wie der größte Treibhausgas-Produzent China im vergangenen Jahr getan. Die USA als zweitgrößter Emittent könnten dann neue Vorgaben bei der für April geplanten Konferenz verkünden.
Trump hatte vor allem auf Öl, Kohle und Gas gesetzt. Allerdings ging aus wirtschaftlichen Gründen dennoch die Zahl der Kohlekraftwerke zurück und das Land stieß bis 2019 - also vor der Corona-Krise - auch nicht mehr Treibhausgase als vor der Trump-Regierungszeit aus.
Klimaneutrales Wirtschaften bis 2050
Biden gab auch das Ziel aus, dass die USA bis zum Jahr 2050 klimaneutral wirtschaften werde. Sein Vorgänger Trump, ein Verfechter von Erdöl und Erdgas, hatte den vom Menschen verursachten Klimawandel immer wieder in Zweifel gezogen.

Der Klima-Sonderbeauftragte der neuen US-Regierung, John Kerry, will sein Land zum internationalen Vorbild beim Klimaschutz machen. "Die Welt wird uns daran messen, was wir hier zu Hause tun können", sagte Kerry am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Man kann das Problem nicht allein lösen, aber unser Tun macht einen enormen Unterschied."
Kerry sagte, beim Klimaschutz könne nicht mehr auf dem Spiel stehen als derzeit. Es gehe nun darum, die verlorenen letzten vier Jahre wettzumachen. (red, apa, afp)