Der große Andrang blieb zunächst aus. Als am Montag in Tschechien der gesamte Einzelhandel wieder öffnete, kam es zu keinen Tumulten. Auch in Österreichs Nachbarland gelten strenge Hygieneregeln, eine FFP2-Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl auf eine Person je 15 Quadratmeter Verkaufsfläche. Eine lange Sperre ist zu Ende gegangen: Wegen der Corona-Pandemie waren alle Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs seit Ende Oktober geschlossen - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung vor Weihnachten. So mancher Betrieb hat dies nicht überstanden: Laut der Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny" musste rund jedes zehnte Geschäft wegen des langen Lockdowns aufgeben.

Doch gibt es auch positive Nachrichten: Inzwischen hat sich die Corona-Lage deutlich gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen 101 Menschen je 100.000 Einwohner an. Und auch die Impfkampagne macht Fortschritte: Von den knapp elf Millionen Einwohnern sind bereits mehr als eine Million Menschen vollständig immunisiert.

Auch Frankreich hält angesichts einer sich etwas entspannenden Corona-Situation an seinen Plänen für die Aufhebung von Beschränkungen fest. Restaurants dürften ihre Außenbereiche ab dem 19. Mai wieder öffnen, sagte Gesundheitsminister Olivier Veran dem Fernsehsender LCI. Gleiches gelte für Bars.

Bereits gelockert wurden einige Beschränkungen in Irland. Nicht lebensnotwendige Geschäfte dürfen nun Terminkunden empfangen sowie Click & Collect anbieten. Für den Friseur oder den Schönheitssalon ist ebenfalls eine Reservierung nötig. Auch Museen, Büchereien und andere kulturelle Einrichtungen öffnen wieder. In privaten Gärten können sich bis zu sechs Menschen oder drei Haushalte treffen.

Als nächsten Schritt plant die irische Regierung, vom 2. Juni an Hotels öffnen zu lassen. Ab 7. Juni soll die Außengastronomie wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen.

Drittel der US-Bürger geimpft

Aber auch jenseits des Atlantik werden positive Entwicklungen verzeichnet. In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter gesunken. Landesweit wurden am Sonntag 21.283 Ansteckungen erfasst, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Vor genau einer Woche zählten die Wissenschafter noch 29.367 Neuinfektionen. Gut ein Drittel der Bevölkerung ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC vollständig geimpft.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bisher knapp 32,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 581.000 Menschen starben.

Anhaltend hohe Infektionszahlen weist hingegen Indien auf. Gemeldet wurden zuletzt mehr als 366.000 Neuansteckungen und 3.754 Tote. Die Rufe nach landesweiten Schließungen werden daher lauter. So fordert die indische Ärztekammer einen kompletten und gut durchdachten Lockdown.

Malaysia im Lockdown

Erneut in den Lockdown gegangen ist bereits Malaysia. Das südostasiatische Land mit seinen rund 32 Millionen Einwohner stehe vor einer dritten Corona-Welle, die zu einer nationalen Krise führen könne, erklärte Ministerpräsident Muhyiddin Yassin. Neue, ansteckendere Virusvarianten und zunehmende Engpässe im Gesundheitssystem machten den Lockdown erforderlich. Der Reiseverkehr im Inland werde weitgehend zurückgefahren, und Schulen würden geschlossen. Die Maßnahmen sollen bis zum 7. Juni gelten.

In Japan hält unterdessen Premier Yoshihide Suga an der Austragung der Olympischen Spiele in zweieinhalb Monaten fest. Eine Mehrheit seiner Landsleute goutiert dies jedoch nicht. Dies ergaben zwei am Wochenende durchgeführte Umfragen. Demnach seien 59 Prozent beziehungsweise 65 Prozent der Japaner für eine Absage oder neuerliche Verschiebung der weltgrößten Sportveranstaltung.(reu/dpa/apa)