US-Präsident Joe Biden hat sein allgemeines Vorhaben bekräftigt, bei der nächsten Wahl 2024 noch einmal anzutreten. Am Rande einer Osterveranstaltung im Garten des Weißen Hauses sagte Biden am Montag in einem Interview mit dem Sender NBC, er habe vor, erneut zu kandidieren, sei aber noch nicht soweit, dies offiziell zu verkünden.

Der 80-Jährige hatte bereits durchblicken lassen, dass er mit Kamala Harris als Vizepräsidentin bei der Präsidentenwahl für eine zweite Amtszeit antreten wolle. Eine offizielle Ankündigung seiner Kandidatur steht aber noch aus. Seine Top-Berater arbeiteten noch an Details zum Wahlkampf, berichtete NBC News unter Berufung auf nicht näher genannte Insider. "Die Entscheidung ist gefallen", sagte eine mit den Plänen vertraute Person NBC. "Aber er sträubt sich gegen den Druck, etwas ankündigen zu müssen, was er bereits entschieden hat."
Biden äußerte sich am Montag am Rande des traditionellen Ostereier-Rollens im Garten des Weißen Hauses, zu dem jedes Jahr hunderte Kinder eingeladen werden.

Der Reporter fragte Biden, wie viele dieser Osterveranstaltungen im Weißen Haus er noch machen wolle. "Ich plane mindestens drei oder vier weitere Ostereier-Rollen", sagte Biden. "Vielleicht fünf. Vielleicht auch sechs, was zur Hölle. Ich weiß es nicht", sagte Biden lächelnd. Der Reporter hakte nach und scherzte, er wolle ein paar Nachrichten produzieren mit einer klaren Ansage zur Wahl 2024. "Nein, nein, nein", entgegnete Biden. Er habe vor, 2024 erneut zu kandidieren. "Aber wir sind noch nicht soweit, es anzukündigen."

Über die Chancen Bidens bei einer erneuten Kandidatur gibt es widersprüchliche Ansichten. Der Präsident konnte zwar seit seinem Einzug ins Weiße Haus im Jänner 2021 eine Reihe von Erfolgen verbuchen, unter anderem im Kampf gegen die Corona-Pandemie, in der Wirtschaftspolitik, bei der Infrastruktur und beim Klimaschutz. Allerdings sehen viele Wähler sein hohes Alter als ein großes Problem an. Biden ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte und wäre beim Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 86 Jahre alt. Befragt vom ABC-Reporter, ob sein Alter bei der Entscheidung um eine erneute Bewerbung für sein Amt eine Rolle gespielt habe, sagte er: "Nein. Aber es ist legitim, dass Menschen über mein Alter nachdenken."
Sonstige mögliche Kandidaten der Demokraten halten sich bisher bedeckt. Nur die 70 Jahre alte Autorin Marianne Williamson gab bisher offiziell ihre Bewerbung ab. Sie gilt aber als chancenlos.

Wer von den Republikanern gegen Biden im kommenden Jahr antreten könnte, steht noch nicht fest. Ein Mann hat aber bereits angekündigt, dass er erneut Präsident werden will: Bidens Vorgänger Donald Trump. (apa/reuters)