Bangkok.

(klh) Thailand ist tief gespalten, der Schatten von Ex-Premier Thaksin Shinawatra hängt noch immer über dem Land. Das Militär stürzte den umstrittenen Politiker, dem Machtmissbrauch vorgeworfen wurde, in einem unblutigen Putsch 2006. Große Teile der Ober- und Mittelschicht jubelten, viele Arme, die Thaksin gewählt hatten, waren bestürzt. Thailand befindet sich seitdem in einer Dauerkrise.

Thaksin zog sich ins Ausland zurück, doch die nächste Wahl 2007 gewannen mit der Partei der Volksmacht (PPP) erst recht wieder seine Sympathisanten. Dies trieb die Gelbhemden auf die Straße, eine Protestbewegung, die von Thaksin-Gegnern aus der wohlhabenden Elite getragen wurde. Ihre Demonstrationen gipfelten in der Besetzung des Bangkoker Flughafens.

Schließlich wurde die PPP vom Höchstgericht wegen Wahlbetrugs verboten. Dies ebnete dem jetzigen Premier Abhisit Vejjajiva den Weg zur Macht. Für die Thaksin-Anhänger war Abhisit von Anfang an ein illegitimer Premier, da er nicht vom Volk gewählt wurde. Sie formierten sich zu den Rothemden, die Neuwahlen forderten und 2009 wochenlang in Bangkok protestierten. Das Militär stürmte das Protestcamp, es gab Dutzende Tote. Rothemden zündeten daraufhin Einkaufszentren an.

Vor der Wahl am Wochenende bleibt das Land polarisiert. Premier Abhisit von der Demokratischen Partei ist ein langjähriger Gegner Thaksins. Die Spitzenkandidatin der oppositionellen Pueah Thai-Partei, Thaksins Schwester Yingluck Shinawatra, fordert hingegen die Rückkehr ihres Bruders nach Thailand.

Manche Thailänder haben genug von Wahlen: Die Gelbhemden sind mittlerweile eine erzkonservative, aber marginalisierte Bewegung, die ein vom Königshaus ernanntes Parlament fordert.