Nach der Wahl ist vor der Wahl. Die Kongresswahlen in den USA sind geschlagen und die republikanische Partei blickt bereits auf das nächste Großereignis. In zwei Jahren finden die Präsidentschaftswahlen statt und während Amtsinhaber Barack Obama bei den Demokraten als Fixstarter feststeht, beginnen bei den Republikanern jetzt die voraussichtlichen Kandidaten ihre Positionen in den Startlöchern einzunehmen. Bei vielen ist eine Kandidatur abzusehen, auch wenn sie diese noch nicht offiziell deponiert haben.
Den prominentesten Platz unter den republikanischen Aspiranten auf das Präsidentenamt nimmt sicherlich die ehemalige Gouverneurin von Alaska und Vizepräsidentschaftskandidatin 2008, Sarah Palin, ein. Auf demokratischer Seite erwartet man sich leichtes Spiel, sollte es tatsächlich zu einem Duell Palin-Obama kommen. Denn die Leitfigur der erzkonservativen Tea Party könnte nach genereller Einschätzung (auch der traditioneller Republikaner) die so wichtigen gemäßigten Wählerschichten vergrätzen. Die kommen bei der Präsidentenwahl viel stärker zum Tragen als bei den Kongresswahlen.
Bloomberg könnte 2012 mitmischen
Doch schon wird über Szenarien spekuliert, die Palin dennoch den Sieg bringen könnten. Da wäre einmal der Startvorteil. Die Tea Party ist stark in Iowa und New Hampshire, wo die ersten Vorwahlen stattfinden. Für Palin wäre es eine gemähte Wiese dort zu gewinnen, heißt es in Insider-Kreisen. Diesen Schwung könnte sie in die folgenden Vorwahlen mitnehmen und hätte dank ihrer Popularität sogar den Vorteil, die Frau zu sein, die es zu schlagen gilt.
Des weiteren könnte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg beschließen, als Unabhängiger zu kandidieren. Bereits bei den Wahlen 2008 war er drauf und dran gewesen, diesen Schritt zu wagen. Sehr zur Sorge der Demokraten, denen er wohl die meisten Stimmen abluchsen würde.
Dieses Szenario würde natürlich nicht nur Palin helfen, sondern jeglichem republikanischem Kandidaten. Vom Weißen Haus wird der milliardenschwere Geschäftsmann angeblich seit längerem umhegt: Er trifft sich mit Obama zum Golfspielen, agiert als Konsulent für dessen Wirtschaftsstrategen und hat gerüchteweise ein Angebot für den Posten als Finanzminister auf dem Tisch liegen.