Washington. US-Vertreter wollen in der kommenden Woche mit einer nordkoreanischen Delegation zu Gesprächen über das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm zusammenkommen. Das Treffen werde am Montag und Dienstag in Genf stattfinden, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch weiter mit. Demnach wird die Delegation aus Pjöngjang von Vizeaußenminister Kim Kye Gwan geführt. Dabei soll über eine Wiederaufnahme der Gespräche beraten werden.
Es ist die zweite bilaterale Gesprächsrunde zwischen beiden Ländern seit Juli, als sich Vertreter beider Seiten in New York getroffen hatten. Auch Nord- und Südkorea haben eine Serie von Gesprächen geführt.
Rückkehr zu den Sechs-Staaten-Gesprächen
Die USA wollen erreichen, dass Nordkorea zu den Sechs-Staaten-Gesprächen über Pjöngjangs Atomprogramm zurückkehrt. Nordkorea hatte ihnen 2008 den Rücken gekehrt, seitdem liegen sie auf Eis. Teilnehmer waren die USA, Russland, China, Japan, Südkorea und Nordkorea.
Das Treffen in Genf ziele darauf ab herauszufinden, ob Nordkorea bereit sei, seinen Verpflichtungen gemäß UN-Resolutionen und der gemeinsamen Erklärung von 2005 im Rahmen der Sechs-Parteien-Gespräche nachzukommen, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministeriums. Dazu zählten konkrete Schritte in Richtung einer Denuklearisierung.
US-Außenamtssprecher Mark Toner lehnte Angaben dazu ab, welche Schritte damit denn gemeint seien. "Was wir sehen wollen, sind ernsthafte Absichten", sagte er lediglich. Toner betonte zugleich, dass die USA die Gespräche nicht einfach um der Gespräche willen führen würden. Das Treffen im Sommer habe indessen Diplomaten ermutigt, ihre Bemühungen fortzusetzen.
Nach Angaben des Washingtoner Außenamts wird Glyn Davies, bisher US-Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien, sich künftig als Sonderbeauftragter der nordkoreanischen Atomproblematik widmen. Er löst Stepen Bosworth ab.