Damaskus/Genf. Während der U-Menschenrechtsrat in Genf am Donnerstag gegen die Stimmen von Russland, China und Kuba das gewaltsame Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte scharf verurteilte, steuert der Konflikt möglicherweise auf ein blutiges Finale zu.
In der mit großer Mehrheit angenommenen Resolution des UN-Menschenrechtsrats wird davor gewarnt, dass sich die Gewalt zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausweiten könne.
Mehrere arabische Golfstaaten kündigten unterdessen an, sie wollten jetzt Waffen an die Deserteure der sogenannten Freien Syrischen Armee liefern. Die syrische Opposition gründete einen Militärrat, dessen Ziel es ist, Chaos zu verhindern und Waffenlieferungen für die Rebellen zu organisieren. Die syrische Armee hat nach Angaben von Regimegegnern mit der Erstürmung des Viertels Baba Amro in der Stadt Homs begonnen. Die Armee habe Panzer rund um das Viertel in Stellung gebracht. Dabei sei es zu Gefechten zwischen den angreifenden Truppen und Deserteuren der Freien Syrischen Armee gekommen. Baba Amro Baba steht seit mehr als drei Wochen unter Dauerbeschuss.
Der Syrien-Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga, Kofi Annan, will so rasch wie möglich nach Damaskus reisen. Er wisse aber nicht, ob er den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad treffen werde, sagte Annan, der an die internationale Gemeinschaft appellierte, sich geschlossen hinter seine Mission zu stellen.
Unterdessen wartet die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos schon seit Tagen darauf, in das von schweren Kämpfen erschütterte Land einreisen zu dürfen. Offiziell heißt es aus Damaskus, man habe keine Termine für sie frei.