Jerusalem. Israel hat nach Angaben der Zeitung "Haaretz" den österreichischen und belgischen Botschafter ins Jerusalemer Außenministerium zitiert, um gegen die Zustimmung ihrer Länder zur Einsetzung einer Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats zu protestieren. Der Menschenrechtsrat möchte die Auswirkungen der israelischen Siedlungen auf die Palästinenser im Westjordanland und im Ostteil Jerusalems untersuchen.
Israel sei enttäuscht, dass Österreich und Belgien als einzige EU-Vertreter im Menschenrechtsrat für die Einsetzung der Kommission stimmten, während die anderen sechs EU-Länder im Rat sich der Stimme enthielten, sagte der Vize-Generaldirektor für Europäische Angelegenheiten im israelischen Außenamt, Rafi Shotz. Österreich und Belgien hätten an der Politisierung des Menschenrechtsrats ebenso mitgewirkt wie an "einer Entscheidung, die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern nur verschlechtern wird".
Insgesamt hatten 36 der 47 Mitglieder im Menschenrechtsrat für die Resolution gestimmt, die von den Palästinensern eingebracht worden war. Die USA stimmten dagegen, die restlichen zehn Länder enthielten sich.