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IS mordet und zerstört Kulturgüter

Von WZ Online

Politik

Gotteskrieger wollen Zeichen anderen Glaubens "pulverisieren".


Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von unabhängigen Beobachtern 20 Männer im antiken römischen Theater der syrischen Oasenstadt Palmyra erschossen. Die Männerwurde vorgeworfen, für die Regierung gekämpft zu haben. Das sagte der Leiter der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Mittwoch. Sie seien vor einer Menschenmenge in dem Theater der antiken Stadt erschossen worden, deren Ruinen zum Weltkulturerbe gehören.

Außerdem haben die Gotteskrieger begonnen. historische Statuen im historischen Museum von Palmyra zu zerstören. Das geht aus inoffiziellen Meldungen aus der Stadt hervor, die vor einer Woche von der IS erobert worden ist.

Der Governeur der Provinz Homs, Talal Barazzi, erklärte, dass die Extremisten einige Skulpturen in der Ausstellung zerschmettert haben.Gegenüber der DPA ergänzte er: "Wir haben unbestätigte Berichte, dass auch einige Statuen im Baal-Tempel zerstört worden sind."

Zerstörung angekündigt

"Wir werden die Statuen pulverisieren, die die Irrgläubigen angebetet haben", hatte der Kommandant in Palmyra, Abu Laith Al-Saudi, dem syrischen Radiosender Alwan FM erklärt. Den Rest der zum Weltkulturerbe zählenden Stadt wolle man erhalten, so der Militärchef. Die Fanatiker fassen figürliche Darstellungen von Menschen als Gotteslästerung auf.

Eine Fassung mit englischen Untertiteln finden Sie untenstehend.

Unklar ist, wie viele Statuen sich noch in der Ruinenstadt und dem Museum von Palmyra befanden. Das syrische Altertumsministerium will vor dem Einmarsch der Gotteskrieger zahlreiche Kunstgegenstände in Sicherheit gebracht haben. Die UNESCO spricht in einer Stellungsnahme von etwa 400 geretteten Kunstgegenständen. 

Fotos: Die Schätze von Palmyra