Paris/Beirut. Der unter bisher ungeklärten Umständen in Saudi-Arabien zurückgetretene libanesische Ministerpräsident Saad Hariri nimmt Insidern zufolge eine Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an. Er werde zusammen mit seiner Familie innerhalb der nächsten 48 Stunden nach Paris reisen, war am Donnerstag aus dem Umfeld Hariris zu vernehmen.

Anschließend werde Hariri nach Beirut zurückkehren, um seinen Rücktritt offiziell einzureichen. Der Regierungschef hatte Anfang des Monats kurz nach seinem Eintreffen in Saudi-Arabien am 4. November überraschend im Fernsehen seinen Rücktritt erklärt. Seither ist er nicht zurückgekehrt.

Zum Rücktritt gezwungen?

Libanesischen Regierungskreisen und Hariri nahestehenden Politikern zufolge wurde er zum Rücktritt gezwungen. Der libanesische Präsident Michel Aoun erklärte, er akzeptiere den Rücktritt nicht, solange Hariri nicht in den Libanon zurückgekehrt sei und ihm die Gründe für seinen Schritt erläutert habe. Am Donnerstag äußerte der Präsident per Twitter die Hoffnung, dass mit der Ausreise nach Frankreich die Krise beendet sei. Saudi-Arabien hat bestritten, Hariri festzuhalten. Dies bestätigte Hariri am Mittwoch.

Macron hatte die Einladung nach einem Gespräch mit Hariri und dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ausgesprochen. Es handle sich nicht um ein Angebot für politisches Asyl, sagte er.