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Konfrontation um Lehrerkontingente für Schulen

Von Karl Ettinger

Politik

Wien. In den Pflichtschulen saßen Schulleiter seit Tagen wie auf Nadeln. Grund dafür war, dass die Zuteilung der Lehrerkontingente für die einzelnen Schulen und damit die Zahl der Lehrkräfte im kommenden Schuljahr 2020/21 bis Donnerstagvormittag offen war. Gleichzeitig gab es keine Zustimmung des Zentralausschusses, der obersten Lehrervertretung auf Wiener Ebene.

In der Bildungsdirektion war dazu vorerst niemand erreichbar. Nach Erscheinen des Online-Berichts in der "Wiener Zeitung" wurden die Mitteilungen dann am frühen Nachmittag verschickt.

Üblicherweise erfolgt die Zuteilung der Lehrerkontingente für Pflichtschulen, die sich nach der Anzahl der Schüler an einem Standort richtet, bereits im Mai. Damit sollen die einzelnen Schulleitungen ausreichend Zeit haben, die Pädagogen für das neue Schuljahr einzuteilen und die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen. Dies ist etwa notwendig, wenn für bestimmte Gegenstände neue Lehrer gebraucht werden.

Sorge wegen Einsparungen

Mit den Folgen der Corona-Krise mit Heimunterricht seit Mitte März bis 18. Mai im Pflichtschulbereich, für den die Wiener Bildungsdirektion zuständig ist, lässt sich ein Teil der Verzögerung erklären. So mussten kurzfristig Laptops für einen Teil der Schüler organisiert werden, damit Schüler aus Elternhäusern mit geringem Einkommen am Heimunterricht teilnehmen konnten.

Jetzt wurden aber die Schulleiter von der Wiener Bildungsdirektion im Juni regelrecht auf die Folter gespannt. Die Unzufriedenheit stieg intern, wie zu erfahren war. Hintergrund ist auch, dass mögliche Einsparungen im Wege der Kontingente befürchtet wurden. In manchen Schulen sah sich darin nach Einlagen der Mitteilung bestätigt. Für die Umsetzung der Kontingentvorgaben bleiben nun jedenfalls nur noch zwei Wochen bis zum Schulende.(ett)