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Flanieren mit Bim

Von Sonja Gerstl

Politik
Der 2er soll künftig nur noch eingleisig die Josefstädter Straße durchqueren.
© Johannes Zinner

Die Wiener Grünen wollen die Josefstädter Straße zur Begegnungszone machen.


Geht es nach den Grünen im 8. Bezirk, soll der untere Teil der Josefstädter Straße zur Begegnungszone werden. Die Planungen betreffen den Abschnitt zwischen Lange Gasse und Palais Strozzi (Fuhrmanngasse), wie der grüne Bezirks-Spitzenkandidat Martin Fabisch erläutert.

In diesem Bereich sehen die Pläne der Josefstädter Grünen eine durchgehende Pflasterung, begrünte Fassaden und mehr Bäume vor. Weichen müssten dafür rund 20 Parkplätze. Das Teilstück Josefstädter Straße solle eine Art Verlängerung der schon bestehenden Begegnungszone in einem Teil der Lange Gasse bilden. Rund um das Theater in der Josefstadt plane man überhaupt gleich eine Fußgängerzone, heißt es.

Mit dieser Wahlkampfansage wollen die Grünen im 8. Bezirk der ÖVP die Bezirksvorstehung streitig machen.

Man rechne sich gute Chancen aus, bei der Wien-Wahl am 11. Oktober die Josefstadt zurückgewinnen zu können. Seit 2010 regiert dort die ÖVP, die Legislaturperiode davor waren es die Grünen. Bei der letzten Wahl im Oktober 2015 ging das Rennen um den 8. Bezirk knapp, nämlich mit einem Mandat mehr, zugunsten der Volkspartei aus. ÖVP-Bezirksvorsteherin Veronika Mickel erklärte auf Anfrage der "Wiener Zeitung", dass sie dem Modell der Begegnungszone grundsätzlich positiv gegenüberstehe.

Zahlreiche Projekte geplant

"Wir haben einige diesbezügliche Projekte in Planung. Etwa in der Pfeilgasse, der Florianigasse und der Skodagasse", sagt sie. Der nicht ganz unbedeutende Unterschied sei jedoch, dass dort keine Straßenbahnen fahren würden. "Da spielt dann auch eine gewisse Sicherheitsthematik hinein." Fußgänger, die künftig auf Straßenbahngleisen flanieren, seien schon eine große Herausforderung. Zudem beinhalte der Plan der Grünen, dass der 2er in diesem Bereich künftig eingleisig geführt werden solle. Jetzt schon gebe es bei dieser Straßenbahn lange Intervalle. Attraktiver werde die Straßenbahnlinie durch eine künstlich herbeigeführte Verengung nicht.

Überhaupt hätte sie angesichts dieser Ankündigung ein Déjà-vu gehabt: "Das ist ein alter Hut." Bereits im Wahlkampf 2015 sei das ein Vorschlag der Grünen gewesen. Auf Bezirksebene weiterverfolgt wurde das Thema nach der Wahl aber nicht mehr. Dass die Grünen diese Pläne nunmehr wieder aus der Versenkung holen, diene wohl der Erregung von Aufmerksamkeit, so Mickel.