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Unis vermehrt mit Lehre vor Ort

Von Lydia Mitterbauer

Politik
In Laboren gab es das ganze Jahr über Präsenzlehre.
© TU Wien

Rund die Hälfte der Hochschulen plant die Rückkehr zum vollen Präsenzbetrieb.


In rund zwei Wochen startet das Wintersemester an den österreichischen Universitäten. Die Hälfte der Unis plant derzeit, 90 Prozent der Lehre wieder vor Ort durchzuführen. Kunstunis, Medizinunis, die Wirtschaftsuni Wien und die Uni Graz wollen sogar wieder auf kompletten Präsenzbetrieb umstellen. Bei den anderen Universitäten plant man zwischen 50 und 80 Prozent Lehre vor Ort.

"Wir planen ein Präsenzsemester", so Sabine Seidler, Präsidentin der Universitätenkonferenz (Uniko) und Rektorin der Technischen Universität Wien. Je nach Lehrveranstaltung und Universität gebe es unterschiedliche Ansätze. Das Wintersemester werde schon seit Mai geplant, die Regelungen werden permanent an die aktuelle Situation angepasst. Während in den Hörsälen vorerst keine Maskenpflicht geplant ist, kehre sie in öffentlichen Bereichen und auf Verkehrsflächen schrittweise zurück.

Grundsätzlich rechnet sie damit, das Semester wie geplant durchführen zu können. "Bisher sind wir nur auf Distanz umgestiegen, wenn das von uns verlangt wurde. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass das wieder kommt", sagt Seidler.

Das vergangene Studienjahr war in Hinblick auf die Prüfungsaktivität und die Abschlüsse ein außerordentlich erfolgreiches. "Beides ist sicherlich auf das Thema Distanz-Lehre und fehlende Möglichkeiten der Interaktion zurückzuführen. So erfreulich das Ergebnis auch ist, für die jungen Menschen ist es möglicherweise nicht ganz so erfreulich", sagt Seidler. An der TU will man deshalb besondere Schwerpunkte setzen: Erstsemestrige der letzten eineinhalb Jahre, sowie Masterstudenten, die während Corona zu studieren begonnen haben, sollen vermehrt auf die Uni zurückgeholt werden. Am Freitag gab auch die Universität Wien bekannt, dass künftig 40 Prozent der Lehre in Präsenz stattfinden soll.

Unis setzen auf 3G

30 Prozent sollen hybrid und 30 Prozent digital abgehalten werden. Dort ist auch eine FFP2-Maskenpflicht in allen Lehrveranstaltungsräumen geplant. In den Hörsälen soll - wie auch an der TU - nur jeder zweite Platz besetzt werden. Viele Formate, wie etwa Labore, hätten laut Seidler das ganze Jahr über vor Ort stattgefunden. Das werde so bleiben.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, setzen die Unis einerseits auf die 3G-Regel. Diese werde beispielsweise an der TU etwa von Portieren an den Eingängen kontrolliert.

Außerdem rufen alle Unis zur Impfung auf. Derzeit könne man sagen, dass es bei jeder Wiener Universität zumindest in der Nähe ein entsprechend niederschwelliges Impfangebot für die Studierenden, Lehrenden und anderwertig Interessierte gibt. An der WU Wien wird beispielsweise ab 21. September eine Impfstation eröffnet. Im Zuge des Südwind Straßenfestes wird auch am Campus der Universität im "Alten AKH" von 18. bis 20. September geimpft. An der TU Wien wurde bereits am 6. September eine Impfstelle eröffnet.

An rund der Hälfte der Universitäten soll es auch ein Testangebot geben. Manche Unis werden ihren Studierenden auch Gurgeltests zur Verfügung stellen.

Unter den 15- bis 24-Jährigen, zu denen auch viele Studenten zählen, haben 58,14 Prozent eine erste Impfung erhalten, 52,32 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz. In ganz Österreich sind 59,67 Prozent vollständig immunisiert.