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Weltkulturerbe fließt in Wiener Gesetzgebung ein

Politik

Wien hat seinen Zugang zur Thematik Weltkulturerbe überarbeitet - sehr zur Freude der Unesco, mit der die Wogen damit offenbar geglättet sind. "Wir sind zuversichtlich, dass Wien im Juni 2022 von der Roten Liste der Unesco genommen wird", erklärte der Wiener Landtagspräsident Ernst Woller am Donnerstag im Rathaus. Auch Birgitta Ringbeck, die für Österreich zuständige Leiterin der Koordinierungsstelle Welterbe, lobte die neue Qualität der Kommunikation, an der es bisher offenbar gemangelt hat.

In engem Austausch mit der Unesco hat die Stadt Wien einen neuen "Managementplan Unesco-Welterbe" erarbeitet. Eine wesentliche Veränderung zum Status quo wird die Verankerung des Welterbes in der Wiener Bauordnung darstellen. Weitere Maßnahmen des mehr als 100 Seiten langen Dokuments reichen von Kommunikation bis hin zu strukturellen Veränderungen, um die richtige Balance zwischen Schützen, Bewahren und Entwickeln sicherzustellen. Zusätzlich wird eine neue Schnittstelle in der Wiener Verwaltung dafür sorgen, "das alles operativ auf den Boden zu bringen", erklärte der Wiener Welterbebeauftragten Rudolf Zunke.

Alle gravierenden Streitpunkte zwischen Wien und der Unesco seien mittlerweile ausgeräumt, sagte Woller. Alle, bis auf einen: das Bauprojekt am Heumarkt. Nachdem Investor Michael Tojner dort einen 66 Meter hohen (ursprünglich sogar 73 Meter hohen) Turm errichten wollte, sah die Unesco im Jahr 2017 das Welterbe "Historisches Zentrum von Wien" gefährdet. Letztstand waren kolportierte 55 Meter. Hier stellte Ernst-Peter Brezovszky, Leiter des Unesco-Referats im Außenamt, eine Milderung in Aussicht. Details wie die zu erwartende Bauhöhe oder -breite wurden dazu am Donnerstag aber nicht verraten. Man wolle der Entscheidung des Gutachters der Unesco nicht vorgreifen. Diese wird noch für Dezember erwartet.(aum)