Die Corona-Regeln fallen in Wien ab März. "Es ist zu verantworten, dass die Sonderregelungen, die bis 28. Februar gelten, nicht verlängert werden", sagte Bürgermeister Michael Ludwig am Mittwoch. Das bedeutet, dass es ab dann keine Maskenpflicht mehr in den Öffentlichen Verkehrsmitteln und den Apotheken mehr geben wird. Die Testpflicht in Krankenhäusern wird aufgehoben und auch die maximale Besucherzahl von drei Personen kann fallen.
In Abstimmung mit dem Bund wird es aber auch noch nach Ablauf der Sonderregeln gratis Corona-Impfungen geben sowie gratis Medikamente gegen Covid und auch weiterhin gratis Corona-Tests für vulnerable Gruppen.
Michael Ludwig nutzte die Gelegenheit, um den Erfolg des Wiener Sonderwegs – der in vielen Punkten strikter als im Rest Österreichs ausfiel – herauszustreichen. "Es war mir immer wichtig, dass wir während der ganzen Pandemie auf der sicheren Seite stehen", sagte der Bürgermeister. Man habe gesehen, dass das Tragen von Masken in den Öffis geholfen hat, Corona, aber auch anderen Viruserkrankungen zu begegnen und vulnerable Gruppen zu schützen. Wien habe dadurch während der Deltawelle 2022 europaweit die niedrigsten Zahlen gehabt.
Mein sei einen "konsequenten Weg, den man erklären kann" gegangen, sagte Ludwig. "Ich war der Meinung, dass die Hü-Hott- Politik zur Verunsicherung beigetragen hat und nicht zur Entspannung.
Diskreter Anstieg erwartet
Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung erklärte Ludwig, dass die Simulationen der Experten der Stadt Wien darauf hinweisen, dass es von Mitte Februar bis Mitte März noch einen "diskreten weiteren Anstieg" bei den Corona-Fallzahlen geben werde. Das werde "sicher fordernd, aber nicht so, dass wir befürchten müssen, dass die Kapazitäten in den Spitälern überschritten werden", sagte Ludwig.
Der Bund hat ein Ende der Coronabestimmungen bis spätestens 30. Juni angekündigt, die Maskenpflicht in besonders heiklen Bereichen wie Spitälern oder Pflegeheimen soll mit 30. April enden. Das werde auch in der Bundeshauptstadt gelten, "wir orientieren uns an den Bundesgegebenheiten", sagte der Wiener Bürgermeister.
Das alles bedeute nicht, dass die Pandemie bereits vorbei sei. Das bestätige die Definition der Weltgesundheitsorganisation, auch wenn sich die Erkrankungsentwicklung gebessert habe.
Es sei somit wichtig, dass "in Wien die Überwachungsuntersuchungen weiter geführt werden", erklärte Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes. Diese werden sich allerdings primär auf die Analyse des Wiener Abwassers konzentrieren.