Am Dienstagvormittag sind Beschäftigte der Privatkrankenanstalten in Streik getreten. In mehr als 25 Gesundheitseinrichtungen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg und Tirol legten die Beschäftigten ihre Arbeit nieder. Geendet hat der dreistündige Warnstreik vor Mittag. Grund dafür waren die stockenden Lohnverhandlungen und die Forderung nach einem Teuerungsausgleich. Laut Arbeitgebern ist man diesen Forderungen schon weitgehend nachgekommen.

"Gleiche Bedingungen für alle", forderte Harald Steer, Chefverhandler der Gewerkschaft vida, Dienstagfrüh vor dem Anton-Proksch-Institut. Dort hielten Beschäftigte mehrere Banner mit der Aufschrift "Unsere Arbeit ist mehr wert" hoch, während sich Steer Journalistenfragen stellte. Es brauche die gleiche Bezahlung, die gleichen Arbeitszeiten und denselben Personalschnitt wie in öffentlichen Spitälern, sagte Steer, der abermals ein Mindestbruttogehalt von 2.000 Euro und eine Erhöhung "weit über der Inflationsrate" forderte. "Die Grundbasis muss für alle dieselbe sein."

Zum Schritt der Arbeitgeber, die sich ans Bundeseinigungsamt gewendet hatten, sagte Steer: "Es gehört ordentlich verhandelt, dann braucht man keine Schlichtungsstelle." Laut Arbeitgebern wurden im Rahmen eines Verbesserungsversuchs bereits 2.000 Euro Mindestlohn angeboten, dies sei von Arbeitnehmerseite aber abgelehnt worden. Ebenso sei man beim Stundenlohn bereit gewesen, eine Inflationsabgeltung deutlich über der Inflationsrate zu bezahlen, betonte die Arbeitgeberseite gestern.

Prominente Unterstützung erhielten die Streikenden von Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Als Vertretung aller Beschäftigten sei sie "selbstverständlich auf der Seite der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen". Gerade im Bereich der Pflege und Gesundheit gehöre viel getan, weil besonders viele Arbeitnehmer diesen Bereich verlassen würden. "Da muss auch die Politik hinschauen."