Wien. Die Wiener ÖVP ist gegen eine Umwandlung der Mariahilfer Straße in eine Fußgängerzone. Die größte Einkaufsmeile Wiens soll laut Plänen der Stadt verkehrsberuhigt werden. Derzeit werden dazu verschiedene Varianten geprüft, wie Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G) kürzlich berichtet hatte. Denkbar ist etwa die teilweise Umwandlung in eine klassische Fußgängerzone. Was laut ÖVP fatal wäre, wie Klubchef Fritz Aichinger und der nicht amtsführende Stadtrat Manfred Juraczka am Montag in einer Pressekonferenz versicherten.
"Die Mariahilfer Straße ist eine Top-Straße. Es wäre schade, wenn man ihr mutwillig das Leben schwermacht", warnte Aichinger, der auch Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich ist. Bereits jetzt, so zeigte er sich überzeugt, gebe es Gehsteige, die breit genug seien. Auch Juraczka befand: "Wir haben hier eine Straße, die funktioniert." Steuermittel sollten lieber in jene Einkaufsmeilen investiert werden, die es dringender nötig hätten.
Laut ÖVP wird die Mariahilfer Straße täglich von rund 60.000 Passanten frequentiert. Jährlich wird dort allein im Einzelhandel ein Umsatz von einer Milliarde Euro gemacht. Durchzugsstraße, so versicherten die VP-Politiker, sei sie jedoch nicht, wodurch auch eine Verkehrsberuhigung nicht nötig sei. Viele Kunden würden schon jetzt mit den Öffis anreisen. Eine gänzliche oder teilweise Sperre würde den Verkehr außerdem in die angrenzenden Bezirke verlagern.
Auch für die Wirtschaft würden sich Probleme ergeben, wurde versichert. Denn bereits jetzt werden laut ÖVP 55 Prozent der Anlieferungern nach 10.30 Uhr vorgenommen. In Fußgängerzonen sei das nicht möglich. Zudem ist das Vorhaben nach Ansicht der Stadt-Schwarzen schlicht zu teuer: Die laut ÖVP unnötige Umgestaltung würde wohl mit einem zweistelligen Millionenbetrag zu Buche schlagen, wurde beklagt.
Drei Varianten für "MaHü" neu
Die Stadt hat den Anrainern kürzlich drei Varianten für eine neue "MaHü" präsentiert. Denkbar sind demnach die Umwandlung eines Teils der Einkaufsmeile in eine klassische Fußgängerzone, eine Shared-Space-Lösung oder eine Mischform aus beidem. Die endgültige Lösung soll, so war betont worden, im Rahmen von Bürgerbeteiligungs-Verfahren ermittelt werden.