"Wiener Zeitung" (rös): Herr Wohnbaustadtrat, welche Rolle spielt heute Ökologie im Wohnbau?

Michael Ludwig: Klimaschutz, Energieeffizienz und CO2-Einsparung sind heute von zentraler Bedeutung. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern vor allem auch die Bewohner. Wien nimmt hier seit Jahren eine Vorreiterrolle ein. So ist der Niedrigenergiestandard im geförderten Wohnbau seit mehr als zehn Jahren verpflichtend, außerdem weisen wir bereits heute die höchste Dichte an Passivhauswohnungen auf.

Was sagen Sie zur geplanten Solarverpflichtung für alle Neubauten?

Ob im Bereich des Wohnungsneubaus oder in der Sanierung, wir forcieren die weitere Ökologisierung - auch im Bereich der Energieversorgung. So wird bereits Anfang Oktober eine Novelle der Bauordnung verabschiedet, die bei Neu-, Zu- und Umbauten sowie bei größeren Renovierungen den Einsatz hocheffizienter alternativer Systeme vorsieht, wenn dies technisch, ökologisch und wirtschaftlich realisierbar ist. Dies betrifft Solar wie auch Kraft-Wärme-Kopplungen oder Geothermie. Wesentlich ist für mich, dass wir energieeffizient und ökologisch nachhaltig bauen. Es darf aber nicht zu einer Verteuerung des Wohnbaus kommen.

Wird das auch die kleinen Häuslbauer betreffen?

Selbstverständlich.