Wien. Auch in der Stadtverwaltung verdienen Männer insgesamt mehr als Frauen. Das geht aus dem erstmals erstellten Wiener Einkommensbericht hervor.

Die nun vorliegenden Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Einkommen der weiblichen Bediensteten liegt 10,4 Prozent unter jenem ihrer männlichen Kollegen, beim Durchschnittsgehalt gibt es sogar eine Lücke von 11,9 Prozent. Dass trotz fixem Besoldungsschema Unterschiede vorhanden sind, liegt laut Stadt unter anderem an dem Umstand, dass Männer offenbar einfacher in - besser bezahlte - Führungspositionen kommen.

Für den Bericht wurden Daten von Personen ausgewertet, die 2011 zwölf Monatsbezüge erhalten haben und am 31. Dezember 2011 vollbeschäftigt waren. Insgesamt waren im Vorjahr 28.448 Frauen und 28.023 Männer bei der Gemeinde oder den Stadtwerken tätig. Der Frauenanteil beträgt somit 50,4 Prozent, wobei es auch Bereiche ohne Kolleginnen gibt - etwa bei den Kanalarbeitern oder der Müllabfuhr.

Im Vergleich zu der Gesamtheit der unselbständig Beschäftigten in Wien fällt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen im kommunalen Bereich deutlich niedriger aus, heißt es in dem Bericht. Dort liege die Differenz bei 25 Prozent.

Aber auch in der Stadtverwaltung gibt es Abteilungen mit größeren Abständen: Die Differenz reicht hier bis zu einem Spitzenwert von 28,2 Prozent - etwa bei den Fachbediensteten des Forstdienstes oder bei den Stadtgärten.

In lediglich neun Berufsfeldern war das Durchschnittseinkommen der Frauen höher als jenes der Männer - u. a. im pädagogischen Bereich. Insgesamt liegt bei der Stadt Wien das mittlere Einkommen von Männern bei 39.395,35 Euro (Bruttojahreseinkommen, Anm.), jenes der Frauen bei 35.283,66 Euro. Die Spitzenwerte liegen dabei um die 90.000 Euro (Ärzte des Wiener Krankenanstaltenverbundes).