Pretty in Pink: das neue Bürogebäude in der Geblergasse. - © Josef Manner & Comp. AG
Pretty in Pink: das neue Bürogebäude in der Geblergasse. - © Josef Manner & Comp. AG

Wien. Die Räume sind groß und hell und nur durch Glaswände voneinander getrennt. Als Sichtschutz dienen verzierte Folien, auf denen unter anderem der Wiener Stephansdom erkennbar ist. Von außen dringt viel Licht in das ganze Gebäude, an Fenstern ist kein Mangel. An einer der Wände am Gang stehen Begriffe wie "Leistung", "Mensch", "Verantwortung" oder "Teamwork" geschrieben. Farben und Muster sieht man kaum, der Minimalismus dominiert hier in Weiß und Beigetönen. Nur die Küche ist rosa. Sowie die äußere Fassade des neuen Manner-Bürogebäudes. "Ich habe mir die rosa Farbe nicht ausgesucht, aber sie gehört zu meinem Leben. Sie ist nicht optimal von der Schönheit her, lässt sich aber gut vermarkten", sagt Carl Manner, Enkel des Gründers und Vorsitzender des Manner Aufsichtsrates. Architekt Markus Spiegelfeld erklärt in einem Satz, was mit diesem Gebäude gelungen ist: "Wir haben eine Schnittstelle zwischen Tradition, Geschichte und Zukunft gefunden."

Neue Büros in Hernals


100 Mitarbeiter des Schnitten-Riesen werden hier auf insgesamt 1500 Quadratmetern zukünftig ihren Arbeitstag verbringen. Das Gebäude erstreckt sich über ein Erdgeschoß und vier Obergeschoße. Der Bau hat ein Jahr lang gedauert. Das Vorhaben sei laut Manner-Pressesprecherin Gabriele Liebl notwendig gewesen, um das Produktionsgelände auszubauen. Der Ausbau der Produktion wird Ende 2015 beziehungsweise Anfang 2016 fertiggestellt. Insgesamt werden 40 Millionen Euro investiert. Der Standort im oberösterreichischen Perg wird zugesperrt, was für Manner "ein schwerer Entschluss" gewesen sei. Einfach war die Umsetzung des Vorhabens also nicht immer: "Es hat auch interne Schwierigkeiten gegeben. Ich habe mich auf die Seite derer geschlagen, die für das Projekt waren", so der Aufsichtsrat-Vorsitzende. Die Schnitten werden also künftig nur noch in der Bundeshauptstadt hergestellt. Der Standort in Wolkersdorf, Niederösterreich, wo die zu Manner gehörenden Marken Napoli und Casali vom Band laufen, bleibt bestehen.

Standort Wien als Marke


Für die Marke des Süßwarenproduzenten hat der Standort in Hernals eine entscheidende Bedeutung: "Wien hat ein positives Image, da wollen wir auch etwas mitknabbern", so Manner am Donnerstag bei der Präsentation des neuen Gebäudes und der Feier zum 115-jährigen Mannerschnitten-Jubiläum. Bürgermeister Michael Häupl begrüßt das: "Das zeigt, dass Produktion in der Stadt möglich ist. Wir wollen Industrie in der Stadt, keine Entindustrialisierung." Für Manner war wichtig, den Wiener Standort keinesfalls auszulagern: "Die Leute können dann nicht mit, und Wien als Marke geht verloren," sagt der 84-Jährige. Manner gehört zu Wien wie das Riesenrad und der Stephansdom, der seit jeher die Schutzmarke der bekannten Neapolitaner Schnitten und auf jeder Packung abgebildet ist. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner formuliert sogar etwas zugespitzt: "Ich habe den Eindruck, die Stadt Wien profitiert von Manner und nicht umgekehrt."