Barocker originaler Dachstuhl in der Schwertgasse im 1. Bezirk. - © "bürgerinitiative barockjuwel schwertgasse"
Barocker originaler Dachstuhl in der Schwertgasse im 1. Bezirk. - © "bürgerinitiative barockjuwel schwertgasse"

Wien. (iw/apa) Der Bauausschuss des 1. Bezirks könnte am 17. Dezember für die Stadt-ÖVP richtungsweisend sein. Konkret geht es um den seit längerem umstrittenen Umbau eines denkmalgeschützten Hauses in der Schwertgasse im 1. Bezirk. Die "Wiener Zeitung" hat darüber ausführlich berichtet. Seit dem Antrag vor rund einem Jahr gibt es heftigen Widerstand seitens der Mieter - aber auch SPÖ und Grüne haben sich gegen einen Eingriff ausgesprochen. Der Bauausschuss wurde daraufhin über Monate vertagt, um etwa ein Gutachten zu erstellen. Dieses kam dann im September: Das Bundeskanzleramt gab es in Auftrag. Das Ergebnis unter anderem: "Unrealistische Vorstellungen", "Bauphysik wird nicht berücksichtigt", die eingereichten Pläne seien zu ungenau.

Daraufhin wurden seitens des Bauwerbers neue Pläne erstellt. Für Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) gibt es daher eine neue Entwicklung. Die Sanierung und Adaptierung des Hauses komme jetzt in eine neue entscheidende Phase. "Die Bauwerber haben nun eine Plan-Änderung vorgenommen, um sowohl den Bedürfnissen des Denkmalschutzes als auch den Interessen der Mieter im obersten Stockwerk Rechnung zu tragen. Nunmehr liegen die aktuell geänderten Pläne beim Bundesdenkmalamt. Die Entscheidung auf Bezirksebene kann daher erst getroffen werden, wenn die Stellungnahme des Bundesdenkmalamtes vorliegt sowie die Beurteilung der adaptierten Pläne durch die Baupolizei", erklärte Stenzel am Mittwoch. Solange die beiden Stellungnahmen von Bundesdenkmalamt und Baupolizei zu den adaptierten Plänen nicht vorliegen, ist eine Entscheidung im Bauausschuss des Bezirks nicht möglich, so Stenzel.

Auf der Tagesordnung


Der für nächste Woche routinemäßig anberaumte Bauausschuss wird daher laut Stenzel zwar über andere Fälle entscheiden können, seriöserweise aber nicht über die Genehmigung oder Nicht-Genehmigung der Adaptierung des Hauses Schwertgasse. Der Klubobmann der Grünen im 1. Bezirk, Alexander Hirschenhauser, sieht das aber anders. "Die Schwertgasse ist definitiv auf der Tagesordnung des Bauausschusses nächste Woche", sagt er zur "Wiener Zeitung". Natürlich könne Stenzel, die selbst nicht im Bauausschuss sitzt, dem Vorsitzenden des Ausschusses nahelegen, diesen Punkt von der Tagesordnung wieder zu streichen. Allerdings würden die Grünen dann eine Sondersitzung beantragen, die dann auch innerhalb von acht Tagen stattfinden muss. "Wir können den Ausschuss auch zu Weihnachten abhalten, wenn der ÖVP das lieber ist", so Hirschenhauser. In jedem Fall werde eine Beschlussfassung anberaumt. Denn für die Grünen hat die Entscheidung, ob ein Zubau und eine Sanierung stattfindet, nichts mit der Entscheidung des Denkmalschutzes oder der Baupolizei zu tun. Der Bauausschuss ist für die Genehmigung aller Abweichungen von der Bauordnung zuständig.