Handgefertigt von Ex-Häftlingen


Auch wenn Melanie Ruff noch selbst Hand bei den Boards anlegt, werden die Boards von Arbeitern gefertigt. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit des Start-ups, denn es ermöglicht in Zusammenarbeit mit dem Verein "Neustart" Ex-Häftlingen durch Arbeit den Wiedereinstieg in die Gesellschaft. "Wir haben uns bewusst für den Verein entschieden, weil uns seine Organisation sehr gut gefällt. Außerdem passt das gut zum Produkt, da das Skateboardfahren oft als ans Rowdytum grenzend dargestellt wird", erklärt Melanie Ruff. "Ausschlaggebend war aber, dass diese Menschen wirklich Probleme haben, einen Job zu finden. Der häufigste Grund für Strafrückfälligkeit ist Arbeitslosigkeit. Daher ist das Ziel der Firma auch, Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sind zwar weder Psychologen noch Sozialarbeiter, aber hier können wir helfen." Die Erfahrungen mit dem Verein sind so gut, dass mit Anfang Juli der erste Ex-Häftling fix im Unternehmen angestellt wird. Auch eine Bekleidungskollektion ist im Aufbau, diese wird in einem Frauengefängnis in Schwarzau produziert.

Momentan besteht Ruffboards noch aus der Werkstätte in Währing und einem Shop am Donaukanal. Doch bald werden die Longboards und der Board-Builder in einigen Hervis-Filialen in Wien und Westösterreich angeboten. Nach einem Einstieg in den deutschen Markt nächstes Jahr soll Europa folgen, auch die USA und Japan sind anvisiert, so Ruff. "Wir wollen zum Beispiel unbedingt nach Spanien. Die Skateboardkultur dort ist riesig."