Wien. Die "Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft" (SKB), die für die Bewirtschaftung des Wiener Wahrzeichens zuständig ist, nimmt mit Ende Juni zwei neue Mitglieder in ihre Familie auf. Seit 2012 als Tochtergesellschaft geführt, werden die Marchfeldschlösser Hof und Niederweiden komplett zur Betreuung an die Gesellschaft übergeben, verkündeten Geschäftsführer Franz Sattlecker und der stellvertretende Direktor Alexander Keil am Montag bei der Bilanzpräsentation der SKB im Weißgoldzimmer der ehemaligen Kaiserresidenz.
Neben einem abgestimmten Tourismuskonzept für die Standorte Wien und Niederösterreich erhofft man sich von der Verschmelzung vor allem ein Anwachsen der bisher schwachen Besucherzahlen. 2014 zogen Schloss Hof und Schloss Niederweiden lediglich um die 168.00 Besucher an - jedoch wäre ein jährlicher Strom von 400.000 Besuchern notwendig, damit sich die Schlösser selbst erhalten könnten. Nicht umsonst wird der derzeitige Aufwand für das defizitäre Schloss Hof vom Finanzamt nicht als Betriebsausgabe, sondern als private Liebhaberei eingeschätzt.
Mehr Besucher
Schönbrunn darf sich indes über ungebrochenen Besucherandrang freuen, der im Vergleich zum Vorjahr sogar angestiegen ist. 2014 knackte das Schloss erstmals die 3-Millionen-Besucher-Marke. Der Erfolg wird vor allem von ausländischen Touristen getragen: Laut Schätzungen stammen lediglich 12 Prozent der Besucher aus Österreich. Auch die Kaiserappartements, das Sisi Museum, die Silberkammer in der Hofburg und das Hofmobiliendepot lockten 2014 mehr Besucher an. Dieser Trend soll sich 2015 fortsetzen. Von Jänner bis März statteten bereits über eine Million Touristen Schloss Schönbrunn einen Besuch ab - das sind zwölf Prozent mehr als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.
Bei 43,8 Millionen Euro Umsatz wurde 2014 ein Betriebserfolg vor Steuern in Höhe von 8,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Gewinne werden von der SKB nicht nur in Sanierungsarbeiten, sondern auch Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur gesteckt. Ein Beispiel hierfür stellt die Umgestaltung des Schönbrunner Vorfelds in der Schönbrunner Schlossstraße dar. Befindet sich der Grund noch in der Umwidmungsphase durch die Stadt Wien, sollen ab 2016 dort Grünflächen und Parkplätze für Reisebusse entstehen. Das Areal wird teilweise von einem Photovoltaikdach überspannt werden.