Wien. Die Unesco hat Österreich verwarnt, weil das zwischen Hotel Intercontinental und Konzerthaus ("Heumarkt-Areal") geplante Bauvorhaben den Welterbe-Status der Wiener Innenstadt gefährden könnte. Ein entsprechender Beschluss wurde bei der Tagung der internationalen Unesco-Kommission in Istanbul gefällt - obwohl das inkriminierte Projekt vorerst auf Eis gelegt ist; die "Wiener Zeitung" hat berichtet.

"Das Unesco-Welterbe-Komitee anerkennt zwar, dass Wien das Verfahren zur Änderung der Flächenwidmung am Heumarkt eingestellt hat, trotzdem wird der Vertragsstaat Österreich aufgefordert, das Projekt so zu überarbeiten, dass Höhe, Maßstab und Design an die Umgebung angepasst und die visuellen Auswirkungen reduziert werden", heißt es in einer Aussendung. In der "jetzigen Form würde sich das Bauprojekt am Heumarkt negativ auf den außergewöhnlichen universellen Wert der Historischen Innenstadt auswirken".

Das Welterbe-Komitee konstatiert zudem, dass die Stadtentwicklung im Welterbe Wien "mangels geeigneter Planungsinstrumente" bereits ein kritisches Ausmaß erreicht habe, sodass der außergewöhnliche universelle Wert der Stätte gefährdet sei. Es fordert Österreich auf, die grundlegenden Planungsinstrumente und Richtlinien - insbesondere das Wiener Hochhauskonzept und den "Masterplan Glacis" - zu überarbeiten.

Österreich wird aufgefordert, bis zum 1. Februar 2017 einen "aktualisierten Bericht über den Erhaltungszustand der Welterbestätte sowie die Umsetzung der oben erwähnten Maßnahmen" vorzulegen. Gleichzeitig wird gedroht: "Im Falle der Bestätigung der festgestellten Gefahr für den außergewöhnlichen universellen Wert Wiens wird auf der 41. Sitzung des Welterbekomitees 2017 über die Eintragung des Historischen Zentrums von Wien in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes entschieden."