Besonders trifft dieser Umstand auf Smart-Wohnungen zu, die von der Stadt Wien in den vergangenen Jahren intensiv gefördert werden. Sie locken mit kompakten Grundrissen und gedeckelten Mieten bei maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzungsfläche. Auch wenn Smart-Wohnungen eher einkommensschwächere Gruppen wie Singles oder junge Familien ansprächen, die tendenziell weniger besitzen, bemerkt Reinprecht, dass hier ein Dilemma zwischen der Notwendigkeit von kompaktem Wohnraum und Platzbedarf herrsche.

Ein Kleinod für die Plattensammlung


Schönheit oder Ästhetik sind bei den containerartigen Abteilen zweitrangig. Ausschlaggebend sind ihre Funktion und dass sie Sicherheit bieten. Das unterscheidet sie auch vom klassischen Kellerabteil. "In den Keller kommen Dinge, die bestimmte Belastungen aushalten, beispielsweise Feuchte oder Dunkelheit. Auch Gegenstände, bei denen das Diebstahlrisiko nicht so groß ist, wie altes Geschirr oder mitunter auch Reifen", erklärt Christoph Reinprecht. Hierbei betont er aber auch, dass Kellerabteile in neueren Wohnbauten eine wesentlich höhere Qualität hätten als früher und nicht mehr dem Klischee des feuchten Altbaus entsprächen. Empfindliche und wertvolle Dinge wie die Modelleisenbahn, die Plattensammlung oder Bücher würden selten in den Keller geräumt, gibt er zu bedenken. Geht es um Kleinode wie Bücher, Shirts, DVDs oder auch Schuhe, geht der österreichische Anbieter Woob noch einen Schritt weiter als das klassische Selfstorage. Statt Lagerräumen können wäschekorbgroße Boxen angemietet werden. Diese werden kostenpflichtig angeliefert, nach Befüllung abgeholt und im Zentrallager in Simmering aufbewahrt.

Kein sicheres
Lager


Bei Bedarf lässt man sich die Box wieder nach Hause schicken. Die Miete beträgt je nach Tarif ab 3,50 Euro pro Monat. Empfohlen werden die Boxen etwa für Sammler, Familien, die altes Spielzeug aufbewahren wollen, oder Studenten, die alte Skripten oder ihre Lehrbücher über die Ferien verstauen wollen.

Es darf aber nichts eingelagert werden, dessen Zeitwert 250 Euro überschreitet. Die Sammlung an originalen Elvis-LPS wandert also nicht ohne Zusatzversicherung in die Box. Auch Reinprecht merkt an, dass wirklich wertvolle Dinge auch nicht im Selfstorage gelagert würden. Ein Vorteil bei Selfstorage sei aber auch, dass die Räumlichkeiten überwacht und kontrolliert würden. "Was wertvoll ist, bewahre ich in meiner Wohnung oder an einem sicheren Ort auf. Da spielt es psychologisch auch eine große Rolle, dass der Keller eben nicht unbedingt als sicherer Ort gilt", gibt der Stadtsoziologe zu bedenken. Aber auch Selfstorage ist nicht bombensicher.

Im August 2009 brach in einem Lager des Anbieters "MyPlace-SelfStorage" in der Wattgasse wegen eines technischen Defekts ein Feuer aus. Der Gebäudeschaden belief sich auf eine Million Euro, wie hoch der Schaden bei den Privatkunden war, kann Lovrek nicht sagen. "Wer damals eine Versicherung abgeschlossen hat, bekam die volle Summe ersetzt. Mittlerweile haben wir auch eine Pflichtversicherung für jedes Lagerabteil eingeführt", betont er.