Wien. In der Veithgasse im dritten Wiener Gemeindebezirk ist das "Ban Ki-moon Centre for Global Citizens" eröffnet worden. Wien ist nach Bans Ansicht mit seiner "Dynamik" und seinem "historischem Erbe" eine "ideale Heimstätte" für das Zentrum, das sich den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals/SDGs) verschrieben hat. Die Einrichtung ist eine gemeinsame Gründung der langjährigen Freunde Fischer und Ban. Sie soll das Selbstbestimmungsrecht und die gesellschaftliche Position von Frauen und jungen Menschen stärken, die Chancen auf Bildung für alle Kinder in der Welt erhöhen, sowie Beiträge zur friedlichen Lösung von internationalen Konflikten liefern.
Außerdem möchte man damit Antworten auf die "globalen Herausforderungen" unserer Zeit finden. Grundlagen der Arbeit des Zentrums seien die UN-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, so Ban bei der Eröffnung.Altbundespräsident Heinz Fischer erklärte, dass Ban-Ki-moon vor etwa zweieinhalb Jahren den Vorschlag für die Gründung des Zentrums gemacht habe. Als "brennender Unterstützer der Arbeit und der Ideen der UNO" habe sich Fischer sofort dafür begeistert. Nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit als Bundespräsident, und nach Ende von Ban-Ki-moons Tätigkeit als UNO-Generalsekretär, habe man sich gezielt an die Arbeit gemacht. Wien sei aufgrund der vielen internationalen Organisationen besonders geeignet als Standort für das Zentrum. Die physische Nähe erleichtere Kooperation und gedanklichen Austausch.
"Ambitioniertes Programm"
Bundeskanzler Kurz betonte die internationale Ausnahmestellung Wiens. "Wir Österreicher sind sehr stolz darauf, so viele internationale Organisationen in Wien zu beherbergen." Man fühle sich sehr geehrt, dass sich Ban-Ki-moon dazu entschlossen habe, das Zentrum in Wien zu gründen. Kurz lobte vor allem die Schwerpunktsetzung auf Frauen und Jugend. Das Zentrum werde die Rolle Wiens als Ort internationalen Dialogs weiter stärken, so Kurz.
Derzeit wird das Zentrum laut einer Aussendung von den Regierungen von Österreich, Südkorea, Kuwait sowie von Einzelpersonen und Institutionen, wie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), oder der UNESCO, unterstützt. Es wird auch Büros in Südkorea geben. Eine Außenstelle im Mittleren Osten ist in Planung.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen war bereits im Dienstag über die Aktivitäten des neuen Zentrums informiert worden. Er zeigte sich in einer Aussendung erfreut über das "ambitionierte Programm" und lobte insbesondere den Schwerpunkt auf die Themen der Jugend.