- © WZ-Collage: Frank Peter, Tupungato/adobe.stock.com
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Wien. (aum/rös) Das Ende für die Magistratsabteilung 1 kam im Jahr 2017. Die seit 1920 für Allgemeine Personalangelegenheiten zuständige Behörde der Stadt Wien wurde per 1. Februar aufgelöst und an die Magistratsabteilung 2 (Personalservice) übertragen. Gut ein Jahr später ist sie auferstanden. Doch sie ist nicht mehr einfach nur die "1er". Die neue Nummer ist die "01". Schließlich geht es in ihrem neuen Aufgabengebiet um Nuller und Einser (die binäre Codes bilden), denn sie ist die städtische Zentrale für EDV. Die Abteilung "Wien Digital", wie sie heißt, wurde diese Woche offiziell gegründet.

In der MA01 wurden drei Abteilungen zusammengeführt: die IT-Abteilung des Magistrats sowie jene des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) und des Krankenanstaltenverbunds (KAV). "Die organisatorische Zusammenlegung ist damit abgeschlossen - der wesentlichste Meilenstein in dem Projekt", erklärte Ulrike Huemer, Chief Information Officer der Stadt, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Das bedeutet, dass sich mittlerweile alle Mitarbeiter der neuen Organisationseinheit unter einem Dach befinden. Dieses befindet sich in der Stadlauerstraße 54-56 - Ecke Erzherzog-Karl-Straße - in der Donaustadt.

Knapp 86.000 IT-Nutzer
werden betreut


Der frischgebackene Abteilungsleiter Kurt Starnberger übernimmt etwa 1100 IT-Mitarbeiter, wacht über knapp 86.000 IT-Nutzer, betreut 931 Breitbandstandorte, 70 Telekommunikationsanlagen mit 69.000 Nebenstellen, knapp 23.000 mobile Endgeräte, 5100 Server, 5400 Datenbanken, 9460 Terabyte Speicher und 113.800 Arbeitsplatz-Endgeräte. Zu seinem Aufgabenbereich gehört das Verwalten und Warten aller IT-Leistungen und Services, die Gewährleistung der Erfüllung von Sicherheitsstandards, sowie das Entwickeln von innovativen Produkten und Wegbereitung Wiens als Digitalisierungshauptstadt.

Nach der Übersiedlung in die Donaustadt folgt nun als zweiter Schritt die technische Konsolidierung - "das heißt, es werden unter anderem Datencenter, Lizenzverträge und Applikationen zusammengeführt", so Huemer weiter. Neben dem erklärten Ziel der Stadt, durch die Umstrukturierung fit " für die digitale Zukunft zu werden, stehen auch ökonomische Überlegungen hinter der MA01. Denn die Stadt zahlt rund 270 Millionen Euro für ihre IT-Leistungen, mittelfristig sollen durch die Zusammenlegung rund 20 Millionen eingespart werden können.

Personalstand soll gleichbleiben


Dass trotz der daraus resultierenden Effizienzsteigerung der Personalstand gleich bleibt, ergibt sich laut der Expertin durch die von Bürgermeister Michael Ludwig angekündigten Digitalisierungsoffensive der Stadt. "Das heißt, wir werden dann viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für andere Bereiche brauchen und sie entsprechend weiter entwickeln bzw. fortbilden", so Huemer. Vor allem im Bereich von IT-Sicherheit, Applikations-Entwicklung, künstliche Intelligenz und eben Digitalisierungsprojekten - speziell im Gesundheitsbereich.

Die digitale Kommunikation zwischen Stadt und Wienern soll ausgebaut werden. Künftig soll es mehr Services wie die Online-Termin-Vereinbarungen in den Pass-Stellen geben.

Schon jetzt bietet die Stadt Wien etwa 600 E-Government-Services an. Gleichzeitig sollen mehr Stadt-Apps wie die "Sag’s Wien-App" entwickelt werden. Mit dieser können die Wiener schon jetzt Anliegen, eine Gefahrenstelle oder eine Störung via Smartphone an die Wiener Stadtverwaltung melden.