Adolf Tiller. - © Stanislav Kogiku
Adolf Tiller. - © Stanislav Kogiku

Wien. 40 Jahre lang war ÖVP-Urgestein Adolf Tiller Bezirkschef in Döbling. Nun endete seine Ära: Tiller übergab das Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Daniel Resch. Der 34-Jährige wurde in einer Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend zum neuen Bezirksvorsteher gewählt.

Tiller wurde am 6. Dezember 1978 als Döbling-Chef angelobt. Beim vorangegangenen Urnengang war es ihm gelungen, den Bezirk der SPÖ abspenstig zu machen. Seither ist Döbling eine der wenigen ÖVP-Hochburgen in Wien. Für seinen Abgang hatte der 79-jährige Tiller im Vorfeld sein Alter ins Treffen geführt. Auch brauche sein Nachfolger genügend Zeit, um sich vor der Wien-Wahl 2020 im Bezirk einen Namen zu machen. Resch war Tillers Wunschnachfolger. Der Unternehmer kandidierte bei der Wien-Wahl 2015 erstmals für die ÖVP, 2016 wurde er zum Bezirksvorsteher-Stellvertreter gewählt.

Bruder gegen Bruder


Vor seinem Abgang musste Tiller eine Niederlage hinnehmen: Ab Sommer 2019 wird in Döbling gegen seinen Willen die Parkraumbewirtschaftung nahezu flächendeckend eingeführt. Die SPÖ und die Grünen brachten im September einen entsprechenden Antrag mit den Neos und Teilen der ÖVP durch. Auch Daniel Resch zog mit.

Dafür erntete Resch Kritik von seinem Bruder, Klemens Resch, FPÖ-Bezirksparteiobmann in Döbling. Der nächste Wahlkampf in Döbling wird damit auch zu einem familieninternen Duell.