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Ozean der eigenen Leidenschaften

Von Ingeborg Waldinger

Reflexionen
"Chrysalis on Monumental Stainless Steel Sphere": Eine Installation von Carole A. Feuerman, 2017 (Ausschnitt).
© Alessandro Moggi

Einssein mit dem Element Wasser: Literaten loten das Schwimmen aus. Eine Kulturgeschichte.


Eintauchen in des Meeres Wellen, "sich drehen und wenden in dieser reinen und tiefen Substanz; die göttliche Salzigkeit trinken und ausatmen, dieses Spiel gleicht für mich der Liebe", schrieb der im Mittelmeerhafen Sète geborene Schriftsteller Paul Valéry in einem seiner Denktagebücher, den "Cahiers".

Erotisches Erlebnis

Der Analytiker der Bewusstseinsvorgänge feiert das Schwimmen als erotisches Erlebnis - und als Erkenntnisquell: Sein ganzer Körper "wird das unmittelbare Werkzeug des Geistes und dabei der Urheber aller seiner Gedanken. Alles erhellt sich mir. Ich verstehe bis ins letzte, was Liebe sein könnte. Übermaß an Wirklichem! Die Liebkosungen sind Erkenntnis. (...) Also schwimme! Wirf dich kopfüber in diese Welle, die zu dir rollt, mit dir, mit dir, sich bricht und dich trägt!"

Dichter auf Reisen, Dichter auf Wanderschaft - dafür fielen einem zahlreiche Beispiele ein. Aber wie steht es um die Schwimmleidenschaft der schreibenden Zunft - und zu welchen Geschichten inspiriert sie diese elementare Disziplin? Ohne strenge Chronologie und in wechselnder Abfolge begeben wir uns ins Kielwasser schwimmender Schriftsteller und ihrer Helden oder lassen uns in den Sog dokumentarischer Berichte ziehen.

Schwimmen ist eine uralte Form der Fortbewegung, das belegen altägyptische Felsmalereien ebenso wie Wandzeichnungen aus dem Zweistromland. Auch die Hellenen waren gute Schwimmer. Dem Philosophen Platon zufolge galt als ungebildet, wer "weder schreiben noch schwimmen" konnte. Die aquatechnisch brillanten Römer bauten in private wie öffentliche Bäderkomplexe oft Schwimmbecken ein. Der Senator und Schriftsteller Plinius der Jüngere verfügte gar über ein Schwimmbassin mit Meerblick. Vom Dichter Horaz wiederum sind folgende Empfehlungen überliefert: "Sine cortice nare", ohne (Schwimmhilfe aus) Kork zu schwimmen. Damit meinte er: Versuche, auf eigenen Beinen zu stehen! Nicht sinnbildlich, sondern konkret war sein Rezept gegen Schlaflosigkeit gedacht, nämlich: dreimal durch den Tiber zu schwimmen. Die andere Hälfte seiner nassen Therapie lautete allerdings: "und sollen ihren Körper vor der Nacht in schwerem Wein tränken".

Das sinnenfeindliche Mittelalter gab sich wasserscheu, erst mit der Renaissance wurde Schwimmen wieder populär. Der britische Theologe und Philosoph Everard Digby verfasste ein erstes Handbuch ("De arte natande", 1587). Die Aufklärung brach die strengen Moralvorstellungen auf, Ärzte priesen die heilende Wirkung des Badens in offenen Gewässern. Nacktschwimmen war dennoch lange verpönt, daran änderte auch Goethes Begeisterung für die Freikörperkultur nichts. 1775 notierte er, nicht uneitel, "halb nackt wie ein poetischer Schäfer oder ganz nackt wie eine heidnische Gottheit" in Schweizer Seen geschwommen zu sein. Auch Walt Whitman provozierte mit seiner Feier des Nacktschwimmens die Zeitgenossen. Sein Gedicht "Ich singe den Leib, den elektrischen" aus dem Zyklus "Kinder Adams" ist eine Hymne auf die Sinnlichkeit des Körpers schwimmender Männer.

Kehren wir zurück zu den alten Griechen. Ob Homer ein passionierter Schwimmer war, bleibt offen, ist doch schon seine Identität umstritten. "Sein" Odysseus jedenfalls schwimmt gut. Nach Jahren in den Fängen der Nymphe Calypso darf der Held endlich heimkehren, Zeus gibt seinen Segen. Poseidon weiß davon nichts und lässt das Behelfsfloß des Rückkehrers bersten.

© Scheidegger & Spiess

Als Odysseus, an ein Wrackteil geklammert, im tosenden Meer treibt, rät ihm Meergöttin Leukothea, auf die Küste der Phäaken hinzuschwimmen, und Athene bändigt die Winde. Doch die Gestade sind schroff und von wilder Brandung umtost. Mit letzter Kraft zieht sich der Geprüfte an Land: "Alles war ihm geschwollen, ihm floss das salzige Wasser/ Häufig aus Nas’ und Mund; der Stimme beraubt und des Atems,/ Sank er in Ohnmacht hin".

Viel Ausdauer beweist der wohl legendärste Schwimmer der griechischen Mythologie, Leander. Seine (verbotene) Liebe zu Hero, einer Priesterin der Aphrodite, lässt ihn täglich die Meerenge der Dardanellen - den Hellespont - durchschwimmen. Sobald es dunkelt, steuert er vom kleinasiatischen Hafen Abydos aus das gegenüberliegende Sestos an. Ein Licht im Fenster von Heros Turm weist ihm die Richtung. Frühmorgens geht es dieselbe Strecke zurück. Eines Abends aber gerät Leander in einen Sturm, auch das Orientierungslicht verlöscht.

Hero findet den Leichnam des Geliebten am Strand - und folgt ihm in den Tod. Ovid gestaltete den Stoff in seinen "Heroides" (fiktiven Briefen); 400 Jahre später verfasste Musaios ein Kurzepos. Das Liebesdrama hielt sich gut im Programm der Literaten. Friedrich Schiller goss es in Balladenform ("Hero und Leander"), Franz Grillparzer arrangierte es als Trauerspiel ("Des Meeres und der Liebe Wellen").

Byrons Beispiel

Die buchstäblich größten Hellespont-Wellen schlug Lord Byron. Im Gedicht "Written after Swimming from Sestos to Abydos" verarbeitete er - ironisch - eine persönliche Erfahrung. 1810 saß der Poet mit einer Fregatte vor Konstantinopel fest und beschloss, es Leander gleichzutun. Nicht der Liebe, sondern des Ruhmes willen: "He swam for Love, as I for Glory". Byron kompensierte mittels Schwimmen seine Behinderung durch einen Klumpfuß.

Wie Eckart Goebel, Dozent für Komparatistik, in seinem Essay "Der schwimmende Lord" (Zeitschrift "mare", Nr. 38/2003) darlegt, schaffte der Dichter die Querung des Hellespont erst im zweiten Anlauf, gemeinsam mit Lieutenant Ekenhead. Byrons Beispiel habe Schule gemacht: "Immer wieder ist man seine Routen, deren Dimensionen erstaunlich sind, nachgeschwommen, solange der Verschmutzungsgrad es noch zuließ: drei Meilen den Tejo von der Altstadt Lissabons bis zum Schloss von Belém; das Tauchen im Genfer See, der hier 250 Meter tief ist, beim Schloss Chillon; die Strecke vom Lido zurück zum Ende des Canal Grande in Venedig, eine Leistung, die dem Dichter bei den Venezianern den Spitznamen ,der englische Fisch‘ einbrachte."

Carole A. Feuerman malt "Grande Catalina", 2005.
© Alessandro Moggi

Bis heute gibt es einen Hellespont-Schwimmbewerb. In Byrons Wasserspur begaben sich u.a. die US-amerikanische TV-Journalistin und Autorin Lynn Sherr ("Swim. Über unsere Liebe zum Wasser", Haffmans & Tolkemitt 2013) oder der Brite Charles Sprawson. Der Dozent für klassische Kultur und Kunsthändler ist Verfasser einer packenden Kulturgeschichte des Schwimmens: "Ich nehme dich auf meinen Rücken, vermähle dich dem Ozean" (marebuchverlag 2002). Der Titel ist Goethes "Faust", Teil II, entlehnt.

Der Hellespont ist eine vergleichsweise leichte Übung für Langstreckenschwimmer. Im Bewerb "Ocean’s Seven" (Pendant zu den "Seven Summits", den sieben Gipfel-Musts für Bergsteiger) gilt es, die sieben gefährlichsten Meerengen der Welt zu durchschwimmen. Das haben bisher knapp zwei Dutzend Menschen geschafft, darunter der deutsche Marketing-Experte und Meeresbotschafter André Wiersig ("Nachts allein im Ozean", Verlag Eriks Buchregal, 2019). Die erlaubte Ausstattung beschränkt sich auf Badehose/-anzug, Badekappe und Schwimmbrille. Das Reglement galt schon für Matthew Webb, der 1875 als Erster den Ärmelkanal durchschwamm.

Durch die extrem befahrene Wasserstraße zwischen England und Frankreich kämpft sich, inmitten von Riesentankern, Fähren, Quallen, Müll und gefährlichem Treibgut, auch der Held von Ulrike Draesners Roman "Kanalschwimmer" (mare 2019). Die Zukunft des 60-jährigen Chemikers Charles ist gerade "zusammengebrochen", Ehefrau Maude gedenkt ihren Liebhaber ins Haus zu holen, für eine Ménage-à-trois. "It’s the mind, that decides", wird man Charles aus dem Begleitboot zurufen, wenn er mit Kälte, Müdigkeit und Wahrnehmungsverschiebungen ringt. Aber kann ihm dieser "Jakobsweg für Langstreckenschwimmer" (von Düffel) denn Erkenntnis, gar Erlösung bringen?

"Er schwamm vor der eigenen Sehnsucht davon und schwamm doch nur immer tiefer in sie hinein". - Nicht nur im Ärmelkanal, auch im Bodensee kann alles "auftauchen in uns, schwimmend sind wir ein Assoziativ", beschreibt Martin Walser die seelische Tiefenwirkung dieses Sports ("Die Verwaltung des Nichts", Aufsätze, Rowohlt, 2004).

Tiefe "Tante Sally"

Wie beim "Ocean’s Seven", werden auch anderweitig Schwimmstrecken gesammelt. Binnen Jahresfrist "vermaß" der britische Autor und Dokumentarfilmer Roger Deakin (1943-2006) schwimmend alle Gewässer Großbritanniens ("Logbuch eines Schwimmers", Matthes & Seitz, 2015). Deakin tummelte sich in Gebirgsseen, Wildbächen, verschmutzten Kanälen, in Schwimmteichen des Londoner Hamstead Parks oder dem ihm aus Studienzeiten vertrauten Fluss Cam in Cambridge - mit originellen Stationen wie Snob’s Stream, Paradise Island oder "einer tiefen Stelle namens Tante Sally".

In Yorkshire warteten härtere Herausforderungen, etwa die tosenden Wasser der Hell-Gill-Klamm: "Schwimmen hat immer etwas Urzeitliches, hier aber wurde es so hochgradig atavistisch, dass aller Verstand ausgeschaltet war." Deakin fühlte sich "nackt wie ein Säugling. Als träumte ich, geboren zu werden." Ein Säugling mit - topographiebedingt - rutschfesten Neoprensocken, die ihm die Rückkehr aus diesem glitschigen Ur-Stadium ermöglichen. Ebenfalls ein Jahr Zeit gab sich die kanadisch-britische Autorin Jessica Lee, um 52 Seen in und um Berlin zu durchschwimmen ("Mein Jahr im Wasser", Berlin Verlag 2017). Im Winter, so Lee in einem Interview mit der "FAZ", nehme sie stets eine Begleitung mit. Auch lege sie die Kleidungsstücke in passender Reihenfolge auf, um sich, vom Eiswasser steif, raschest und mit sicherem Griff anziehen zu können.

Doch auch ein Badekostüm hat mitunter seine Tücken, wie Frau Isotta in Italo Calvinos Geschichte "Abenteuer einer Badenden" erfährt. "Frau Isotta liebte es, lange weit draußen zu schwimmen (...); das, was sie daran reizte, war der vertraute Umgang mit dem Wasser, das Gefühl, eins zu sein mit dem heiteren Meer." Einmal jedoch entglitt ihr dabei der Slip des Zweiteilers. Von Scham gepeinigt, vermied sie es, im Gewimmel der Badenden den Strand anzusteuern...

John von Düffel wiederum widmet der Badehose des Mannes einen launigen Beitrag (Essaysammlung "Wasser und andere Welten", Dumont, 2021). Dieses Teil sei als "erotisches Accessoire noch nicht entdeckt". Die meisten Männer besäßen nur ein Exemplar; zumindest in der Hinsicht erwiesen sie sich als erstaunlich monogam. Schwimmen ist für John von Düffel vom Lebens- zum Überlebensthema geworden. Durch die aktuelle "Wasserlage" sei das Poetische längst politisch geworden. Dennoch hofft der Autor, dass eine "Neujustierung" des Verhältnisses Mensch-Natur gelingen könne. Das beste Korrektiv hierfür sei das Schwimmen: "Im Wasser verflüssigt sich die menschliche Hybris (...). Der Respekt vor dem Element und die Verhältnismäßigkeit der eigenen Kräfte balancieren sich aus. Eine Art Bescheidenheit, wenn nicht sogar Demut stellt sich ein." Ein sehr idealistisches Plädoyer in einem der heißesten Prozesse der Menschheitsgeschichte.

Passiv-Schwimmen

Carole A. Feuerman: "Double Diver", 2012. Bronze, 1097 x 112 x 107 cm.
© David Ashton Brown

Von Düffel zieht auch Parallelen zwischen dem Schwimmen und dem Schreiben, vergleicht den "berühmten ersten Satz mit dem Moment, in dem ein Schwimmer zum ersten Mal spürt, wie das Wasser geht. (...) Alles ist darin enthalten, auch die Angst vor der Erschöpfung." Entspanntere Momente bietet da schon das "Passiv-Schwimmen", wie man es etwa in Basel betreibt. In dem aquatischen "Volksauflauf" sieht der Autor "eine gesellige Spielart vom ,toten Mann‘" - ein "Geschwommenwerden".

Welch Genuss es bereiten kann, "im Blauen" zu liegen, lässt sich ferner bei Robert Musil nachlesen. Seinem Freund, dem Schriftsteller und Journalisten Oskar Maurus Fontana, schrieb er im Juni 1925 aus Velden: "... dieser herrliche See, in dem man spazieren schwimmt, hat für mich noch den großen Nachteil, dass man nicht das Manuskript ins Wasser mitnehmen kann". Mit dem Spazierenschwimmen hat Musil dem Wörthersee-Tourismus einen perfekten Slogan geliefert.

Im Meer treiben und die Gedanken dabei schweifen zu lassen: Dafür konnte sich auch Paul Morand begeistern. Der Vielschreiber und vermögende Diplomat führte in der Zwischenkriegszeit ein Leben in Luxus (er stand später in Diensten der Vichy-Regierung). In seinen "Aufzeichnungen eines notorischen Schwimmers" blickt er auf all die Küstenorte Europas zurück, wo er das Schwimmen, die Natur und das Strandleben genoss. Auch ",moonlight swims‘, vollkommen nackt, in Kalifornien" waren dem "bekennenden Hedonisten" (Eigendefinition) nicht fremd. Dass der aufkommende Massentourismus das Ende des exklusiven Badevergnügens besiegelte, registrierte der Weltbürger mit Bedauern.

Hedonismus, Sportsgeist, Erotik oder das Einssein mit dem Element Wasser, dieser Ursuppe der Menschheit: Literaten loten das Schwimmen in all seinen Facetten aus, auch den düsteren. Mitunter geraten sie selbst in Bedrängnis: Byrons Freund Percy Bysshe Shelley konnte nicht schwimmen. Das kostete ihn und zwei Gefährten 1822 bei einem Segeltörn das Leben. Die Leichen wurden bei Viareggio angespült und am Strand verbrannt. Byron war bei der Einäscherung zugegen, ertrug die Szene nicht und schwamm gefährlich weit hinaus, um "die Kraft der Wellen zu testen, die seine Freunde verschlungen hatten". Er überlebte den Test nur knapp. Sein Freund Edward John Trelawny, Seemann, Dichter und späterer Kampfgefährte im griechischen Unabhängigkeitskrieg, rettete ihn aus den Fluten.

Kafkas Schwimmer

In Not geriet auch der ausgewiesene Landstreckenschwimmer A. Charles Swinburne. 1868 weilte der Skandalautor der viktorianischen Zeit in Étretat, erprobte sich im Ärmelkanal - und wurde von einer Strömung hinausgezogen. Guy de Maupassant rettete ihm das Leben. Swinburne lud seinen Retter zum Essen ins gemietete Sommerdomizil, dessen bizarr-schaurige Szenerie sich literarisch niederschlug, denn irgendwo lag eine abgetrennte Hand: Sie inspirierte Maupassant zu der phantastischen Erzählung "Die Totenhand".

Um Grenzerfahrungen ganz anderer Art - die Entfremdung des modernen Individuums - geht es in Franz Kafkas Prosafragment "Der große Schwimmer" (1920): Ein Olympiasieger im Schwimmen wird in seiner Heimatstadt geehrt. Da erklärt er den Festgästen, dass er gar nicht schwimmen könne. Der Ort ist ihm so fremd wie die Sprache der Versammelten. Handelt es sich um eine Verwechslung? Das Fragment schließt mit dem Satz: "Doch kehren wir zu meinem Weltrekord zurück." Dazu notierte Kafka in einem Tagebuch: "Ich kann schwimmen wie andere, nur habe ich ein besseres Gedächtnis als die andern, ich habe das einstige Nicht-schwimmen-können nicht vergessen. Da ich es aber noch vergessen habe, hilft mir das Schwimmen-können nichts und ich kann doch nicht schwimmen."

Viele Autoren - auch Kafka - waren "prototypische Schwimmer". Was sich Ilja Trojanow unter einem solchen vorstellt, formuliert er in "Meine Olympiade" (S. Fischer, 2016) - nämlich: einen "introvertierten Individualisten (. . .). Das Gewässer, das er durchschwimmt, ist der Ozean der eigenen Leidenschaften". Und Trojanow zieht ein interessantes Resümee: "Ohne das Schwimmen hätte die Literaturgeschichte einen anderen Verlauf genommen."

Ingeborg Waldinger, Romanistin, Germanistin, literarische Übersetzerin, war viele Jahre Redakteurin im "extra".

Die amerikanische Künstlerin Carole A. Feuerman spiegelt die Ideale der Erfolgsgesellschaft in hyperrealistischen, lebensgroßen (und teils monumentalen) Skulpturen und Torsi von Schwimmenden, vornehmlich Frauen. Viele scheinen eben dem Wasser entstiegen, das an ihren athletischen Körpern abperlt; andere verharren in akrobatischen oder meditativen Posen bzw. spielen mit klassischen Vorlagen. Sie tragen Badekappen, meist auch Badekleidung. Und sie verkörpern Leistung, Perfektion und Schönheit - den erstrebten Siegertypus der heutigen Gesellschaft. Der Bildband "Fifty Years of Looking Good" (Scheidegger & Spiess, Zürich 2020, 192 S., 58,- Euro), dem die Abbildungen entnommen sind, bietet eine umfassende Werkschau.