Der WAC hat in der Fußball-Bundesliga Rang drei erreicht und sich damit wie im Vorjahr die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase gesichert. Die Kärntner schlossen die Saison nach einem 3:1-Heimsieg gegen Rapid mit zwei Punkten Vorsprung auf den LASK ab, der in der letzten Meistergruppen-Runde zuhause 0:3 gegen Meister Salzburg verlor und in die Europa-League-Qualifikation muss.

Der Fünfte Hartberg entschied zum Abschluss den Steiermark-Vergleich beim Sechsten Sturm Graz 4:1 für sich und darf mit einem Erfolgserlebnis in das Liga-Play-off um das letzte Europacup-Ticket gegen Austria oder Altach gehen.

Der WAC feierte am Sonntag einen 3:1-Heimsieg über Rapid. Marc Andre Schmerböck (23.), Christopher Wernitznig (33.) und Torschützenkönig Shon Weissman (72.) erzielten die Tore zum verdienten Erfolg der Wolfsberger. Bei den Wienern, für die Koya Kitagawa traf (74.), war kurz später sichtlich die Luft draußen, was sich schon in der Anfangsphase bemerkbar machte.

Bereits nach einer Minute prüfte Michael Liendl den für den angeschlagenen Tobias Knoflach aufgebotenen Rapid-Goalie Paul Gartler, zehn Minuten später war Gartler bei einem Kopfball von Weissman zur Stelle.

In der 23. Minute köpfelte Dalibor Velimirovic an den Arm von Schmerböck, bekam den Ball retour und spielte einen Rückpass auf Gartler - allerdings gegen die Laufrichtung des entbehrlicherweise aus dem Tor gerannten Keepers. So musste Schmerböck nur noch ins leere Tor einschieben.

Engagierter in der zweiten Hälfte

Schöner herausgespielt war das 2:0. Rapid konnte einen Corner nicht klären, Liendl schlug mit seinem schwächeren rechten Fuß eine Maßflanke auf Wernitznig, der mit einem sehenswerten Hechtkopfball aus spitzem Winkel erfolgreich war (33.). Kurz vor der Pause wäre beinahe das 3:0 für die Hausherren gefallen, als ein Freistoß von Liendl von der Latte zurück ins Feld sprang.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich die Rapidler etwas engagierter und kamen in der 53. Minute zu ihrer ersten Torchance, doch der Kopfball von Taxiarchis Fountas aus rund drei Metern flog über das Tor. Wenige Sekunden danach misslang Gartler ein Abschlag, Weissman versuchte es aus großer Distanz mit einem Heber und verfehlte das Ziel nur knapp.

Das 30. Liga-Saisontor des Israelis war aber nur bis zur 72. Minute aufgeschoben. Nach Vorlage von Milos Jojic erzielte der Torschützenkönig per Lupfer das 3:0. Zwei Minuten danach gelang dem eingewechselten Koya Kitagawa Resultatskosmetik, von einem Punktgewinn waren die Hütteldorfer aber weit entfernt.

Der WAC darf sich ab Oktober wieder auf Millioneneinnahmen aus der Europa-League-Gruppenphase freuen. Für Rapid startet das Europacup-Abenteuer bereits Ende August in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation.

Partie lange offen

Für den LASK wiederum ist die Saison mit dem letztlich enttäuschenden Platz vier zu Ende gegangen. Am Sonntag mussten sich die Oberösterreicher im letzten Saisonspiel Meister Salzburg mit 0:3 (0:0) geschlagen geben.

Dominik Szoboszlai per Foulelfer (67.), Andre Ramalho (72.) und Mohamed Camara (95.) wieder mit Foulelfer stellten in einer lange offenen Partie den achten Sieg im zehnten Meistergruppenspiel der Salzburger sicher, die nach dem Grunddurchgang noch mit einem Drei-Punkte-Rückstand auf den LASK dagestanden waren. Der LASK, der in der Vorwoche Platz zwei gegen Rapid verspielt hatte, muss nun in der 3. Qualirunde für die Europa League beginnen. Salzburg durfte indes nicht nur über einen Prestigeerfolg jubeln, sondern stellte auch seinen eigenen Torrekord von 110 Toren ein. Der stammt aus der Saison 2013/14, als aber vor der Reform noch 36 und nicht 32 Runden absolviert wurden.

Bemerkenswert war schon vor Beginn in Pasching Salzburgs Aufstellung. Trainer Jesse Marsch hätte auch seine C-Elf aufs Feld schicken können, entschied sich aber für die "Einser-Panier" und ein klares Statement - wohl auch im Hinblick auf die Corona-Mannschaftstrainings der Linzer. Intensiv wie die Rivalität war dann auch das Geschehen am Feld. Salzburg machte das Spiel, wurde vom einem sehr engagierten LASK aber zumeist gut in Schach gehalten. Richtig gefährlich wurde es dann aber nach einem Eckball, Ramalhos Köpfler ging aber recht knapp am Tor vorbei (20.).

Kurz danach setzte der Brasilianer nach Szoboszlai-Vorarbeit den Ball neuerlich per Kopf daneben (22.), wieder zwei Minuten später fiel dann das vermeintliche 1:0 für die Gäste: Nach Pass von Enock Mwepu wurde der Treffer von Hwang Hee-chan allerdings wegen Abseits aberkannt - eine richtige Entscheidung von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer in seinem letzten BL-Spiel. Die Führung für Salzburg schien in dieser Phase nur noch eine Frage der Zeit, ehe Joao Klauss in seinem wohl letzten Spiel für den LASK (Köpfler daneben/36.) und Peter Michorl mit einem gefährlichen Außenristschuss fast die Partie auf den Kopf gestellt hätte (40./daneben).

Bessere Akzente

Dank gutem Spiel gegen den Ball war der LASK zur Halbzeit noch im Rennen um Platz drei, den zu diesem Zeitpunkt allerdings der gegen Rapid führende WAC innehatte. Die Linzer gestalteten die weiter chancenarme Partie offen, setzten nun auch offensiv bessere Akzente. Samuel Tetteh (53.) und Husein Balic (57.) dribbelten sich brandgefährlich in den Strafraum, wo sie erst in letzter Sekunde vom Ball getrennt wurden. Balic mit einem Weitschuss nur Zentimeter über die Querlatte unterstrich die Ambitionen der Oberösterreicher (67.).

Mit seiner ersten gefährlichen Aktion nach rund 65 Minuten leitete dann aber Patson Daka den Sieg der Gäste ein: Goalie Alexander Schlager konnte sich gegen den Sambier nur mehr mit einem Foul behelfen, Szoboszlai schoss vom Elferpunkt eiskalt ein. Als Ramalho dann infolge einer Szoboszlai-Ecke per Kopf aus rund zwölf Metern zum 2:0 vollendete, war die Partie endgültig gelaufen. In der Nachspielzeit stoppte Schlager einmal mehr einen Gegner regelwidrig, diesmal war es Zlatko Junuzovic. Camara sorgte mit seinem ersten Tor in Österreichs Oberhaus für den Endstand. (apa)