Ende gut, alles gut? Wer das geglaubt hatte, nachdem Lionel Messi nach einem wochenlangen Hin und Her verkündet hatte, doch für diese Saison noch beim FC Barcelona zu bleiben, hat sich gewaltig geirrt. Ausgerechnet vor dem Start in die neue Saison, bei dem die Blaugrana am Sonntag (21 Uhr) auf Villarreal trifft, hängt der Haussegen im Camp Nou erneut schief. Diesmal der Grund für Messis Unmut: Der Umgang mit seinem Kumpel Luis Suarez, dessen Wechsel zu Atletico Madrid am Donnerstag verkündet worden war. Neo-Trainer Ronald Koeman hatte ihn davor nicht nur in den Augen Messis kaltgestellt.
Suarez' Abgang sei unwürdig, schrieb Messi daraufhin am Freitag in sozialen Medien: "Du hast dir einen passenden Abgang verdient: Als einer der wichtigsten Spieler in der Geschichte des Klubs (...) Du hast es nicht verdient, dass sie dich so hinausschmeißen, wie sie es getan haben", schrieb er - und legte nach: "Die Wahrheit ist, dass mich nichts mehr überrascht."
Suarez' Aus in Barcelona ist eng mit Koeman verbunden, der dem Stürmer kurz nach seiner Inthronisierung mitgeteilt hatte, nicht mehr mit ihm zu planen. Generell forderte Koeman von Beginn an sowohl strukturelle als auch sportliche Veränderungen ein und will dem Team nicht zuletzt mit seiner Autorität neues Feuer verleihen. Mit Ivan Rakitic, Arturo Vidal, Nelson Semedo und Arthur Melo haben neben Suarez vier Stammspieler den Verein verlassen. Einziger Zugang ist der 30-jährige Miralem Pjanic von Juventus Turin.
Ob Suarez am Sonntag im Heimspiel bereits sein Debüt für Atletico gibt, bleibt abzuwarten, auch für die Madrilenen ist es nach dem Viertelfinalaus in der Champions League das erste Pflichtspiel seit geraumer Zeit. Sicher nicht mit dabei ist Trainer Diego Simeone, der sich nach einem positiven Corona-Test noch in Selbstisolation befindet. Titelverteidiger Real Madrid hat nach einem matten Auftakt-0:0 gegen Real Sociedad zuhause gegen Betis Sevilla den ersten Dreier im Visier. (Reuters/apa/art)