Da waren es nur noch drei. Wobei, was heißt nur drei? Gemessen an der Statistik hätte eigentlich nur maximal eine der heimischen Bundesliga-Mannschaften, die heuer den Sprung in die Europacup-Gruppenphase geschafft haben, die Kunst vollbringen dürfen, in derselben auch zu überwintern. Und dennoch stehen seit Donnerstagabend drei österreichischen Teams - Salzburg, Rapid und der LASK - als Auf- beziehungsweise Umsteiger fest, eine Leistung, die sich nicht nur auf die Kassen, sondern auch auf die Moral auswirken wird.
Auch wenn die beiden knappen 1:0-Siege von Salzburg gegen Sevilla (Champions League) und Rapid gegen Genk (Europa League) manchen Fans einige Nerven kosteten, so waren sie doch verdient, ebenso wie übrigens das 3:0 des LASK gegen HJK Helsinki. Aber auch Sturm Graz, das als einziger heimischer Vertreter schon zuvor aus dem Europacup ausgeschieden war, darf nach dem versöhnlichen 1:1-Remis gegen Monaco am Donnerstag zufrieden sein - und zuversichtlich auf die kommende Bundesliga-Runde blicken.
Fünfjahreswertung top
Den europäischen Booster gebrauchen kann hier vor allem Rekordmeister Rapid Wien, der nach einer Pleiteserie und dem Abgang von Dietmar Kühbauer dringend Stabilität sucht. Um es sich in der Bundesliga-Meistergruppe wohnlich einrichten zu können, müsste in der Begegnung mit der Admira am Sonntag (14.30 Uhr) ein Erfolg her. Leicht wird das nicht - vor allem physisch. 32 Bewerbspartien, so viele wie kein anderer Verein, haben die Rapidler seit Mitte Juli absolviert, dementsprechend machen sich erste Verschleißerscheinungen bemerkbar. "Die Admira ist ein unangenehmer Gegner, der Boden wird nicht einfach zu bespielen sein. Wir können uns auf einen Fight einstellen", sagte der neue Coach Ferdinand Feldhofer.
Dringend Punkte benötigt auch der LASK. Für die Linzer gilt es, auch in der Liga zu liefern. Allerdings heißt der Gegner am Sonntag (17 Uhr) Austria - und der hat kein Interesse daran, den mühselig erkämpften sechsten Tabellenrang zu verlieren. "Die Bedeutung dieses Spiels ist für beide Mannschaften groß. Unser Ziel ist zu gewinnen, oder den LASK zumindest auf Abstand zu halten", sagte Austria-Trainer Manfred Schmid. Für LASK-Coach Andreas Wieland könnte ein Erfolg in der Generali-Arena ein Puzzlestück sein, um Trainer der Athletiker zu bleiben. Seine Karriere in Linz glich zuletzt einer Hochschaubahn: Europa hui, zu Hause pfui.
Die europäischen Kluberfolge finden auch Niederschlag in der Uefa-Fünfjahreswertung: Österreich, das auf Platz acht vorgerückt war, verteidigte diesen nicht nur, sondern baute mit nunmehr 37,85 Punkten den Vorsprung auf die Verfolger Russland (34,282) und Schottland (34,1) aus. Ein Fixplatz in der Königsklasse 2023 ist damit de facto geschafft.