In der Champions League werden diese Woche vier Viertelfinalisten gekürt - und es ist noch alles offen. Den Auftakt machen am Dienstagabend Manchester United und Atletico Madrid sowie Ajax Amsterdam und Benfica Lissabon (jeweils 21 Uhr/Sky). Im Hinspiel vor drei Wochen in der spanischen Hauptstadt erkämpfte Manchester ein 1:1 und hofft nun auf Cristiano Ronaldo, der zuletzt seine Treffsicherheit wiedergefunden hat. Ajax remisierte beim 2:2 in Lissabon ebenfalls.

In der Runde der letzten Acht stehen bereits vier Klubs - der FC Bayern München, der vergangene Woche Red Bull Salzburg eliminierte, sowie Liverpool, Manchester City und Real Madrid. In den illustren Kreis möchte nun auch United aufsteigen. Noch vor wenigen Wochen war in der englischen Presse von Spannungen in Manchester rund um CR7 die Rede gewesen. Seit dem Wochenende ist das Schnee von gestern, hat sich doch der 37-jährige Portugiese beim 3:2-Sieg gegen Tottenham mit einem Triplepack rechtzeitig für das Rückspiel gegen Madrid warm geschossen.

Noch im Hinspiel in Spanien war der fünfmalige Weltfußballer, der in seiner Karriere als Real-Stürmer 25 Mal gegen die Colchoneros netzte, allerdings blass gewesen. Da dominierte die Mannschaft von Diego Simeone weitgehend die Partie, musste allerdings in der Schlussphase durch United-Youngster Anthony Elanga den Ausgleich hinnehmen. "Wir wissen gut, was wir damals falsch gemacht haben. Aber jetzt spielen wir zu Hause und wollen gewinnen", sagte der französische Mittelfeldstratege Paul Poga. United-Coach Ralf Rangnick indes hofft, dass Ronaldos Landsmann Bruno Fernandes im Rückspiel mit von der Partie ist. Der 27-Jährige hatte gegen Tottenham wegen einer Corona-Infektion gefehlt. "Bei Bruno müssen wir bis Dienstag abwarten. Es wird wahrscheinlich ein Last-Minute-Rennen mit ihm", erklärte Rangnick, der auch um die angeschlagenen Luke Shaw und Scott McTominay bangt.

Die Madrilenen wiederum reisen mit zuletzt drei Ligasiegen in Folge als Empfehlung nach Manchester. Auch Simeone, der auf die verletzten Sime Vrsaljko und Thomas Lemar verzichten muss, setzt im Kampf ums Viertelfinale auf einen Portugiesen. Joao Felix ist fast 15 Jahre jünger als Ronaldo und gilt in der gemeinsamen Heimat ein wenig als dessen fußballerischer Erbe. In den vergangenen fünf Partien netzte der 22-jährige Offensivmann ebenso oft, darunter auch im Hinspiel gegen die Engländer.

In die zweite Partie des Abends geht Ajax Amsterdam als leichter Favorit. Die Niederländer sind in dieser Champions-League-Saison bei sechs Siegen und einem Unentschieden noch ungeschlagen, Stürmer Sebastian Haller hat in allen sieben Spielen getroffen und führt die Königsklassen-Schützenliste derzeit mit elf Treffern an. In Lissabon traf der Nationalspieler der Elfenbeinküste doppelt, davon allerdings auch einmal ins eigene Tor. Bei Benfica hofft ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro auf einen Einsatz in der Startelf. Saß der 25-Jährige zuletzt zumeist auf der Bank, so durfte der Verteidiger im Ligaspiel am Freitag gegen Vizela (1:1) von Beginn an ran.

Salzburg hat 1:7 verdaut

Den wenig schmeichelhaften Abschied aus der Königsklasse nach dem jüngsten 1:7-Debakel gegen Bayern verdaut hat Salzburg. Der Serienmeister nimmt hochmotiviert Kurs auf den neunten Meistertitel in Folge. Der Vorsprung auf den neuen ersten Verfolger Austria Wien beträgt auch nach der Punkteteilung bereits elf Zähler. Noch mehr wog für die Salzburger beim 1:0-Heimsieg am Wochenende im Bundesliga-Schlager gegen Sturm Graz aber, dass auch Sturm weiter auf Distanz gehalten werden konnte. Am Mittwoch (18 Uhr/ORF 1) wartet nun das Cup-Halbfinale beim WAC. "Jetzt richten wir den Blick nach vorne", sagte Salzburg-Coach Matthias Jaissle. "Man darf nicht vergessen, dass es nicht einfach ist bei so einer jungen Truppe, nach einem 7:1 unter der Woche wieder voll auf der Höhe zu sein." Offen ist die Meisterschaft dennoch, zumindest theoretisch.