Läuft es wieder auf ein englisches Duell im Endspiel der Champions League hinaus? Zumindest für den FC Liverpool sieht es vor dem Rückspiel am Dienstag (21 Uhr/Sky, Dazn) bei Villarreal sehr gut aus, verteidigen die Reds doch einen 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel. Zudem beweist die gut geölte LFC-Offensivmaschinerie Woche für Woche ihre Treffsicherheit, sodass die Männer von Jürgen Klopp in der spanischen Kleinstadt sogar einen uralten Klub-Rekord umstoßen könnten.

Die vergangenen Monate sind wahrlich nach dem Geschmack der Liverpool-Fans verlaufen. Am Samstag schaffte man mit einem 1:0-Erfolg bei Newcastle United den 44. Sieg in dieser Spielzeit - eine neue Bestmarke in der Geschichte des Vereins. In der Premier League haben die Roten von den zuletzt verfügbaren 42 Punkten 40 geholt, in den 14 Spielen in diesem Zeitraum gab es nur einen einzigen Punkteverlust mit dem 2:2 beim Titelrivalen Manchester City im April.

Als einziges Team in Europa hat Liverpool die Chance, ein bisher unerreichtes Quadrupel für sich zu reklamieren: Nach dem Gewinn des Liga-Cups stehen noch die Trophäen für FA-Cup, Meisterschaft und Champions League zur Verteilung - Liverpool mischt jeweils kräftig mit. "Wir sind aufgeregt. Ich liebe dieses Team, und wir gehen in das kommende Spiel und versuchen, so gut wie nur irgendwie möglich zu sein", sagte Klopp. "Es ist eine erfreuliche Situation, aber die Anzahl der Spiele, die wir noch vor uns haben, ist eine Menge."

Die bisher letzte Niederlage in der Liga passierte am 28. Dezember 2021 gegen Leicester. Danach gab es bis heute nur noch eine weitere, als Sadio Mané und Co. im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League 0:1 gegen Inter Mailand verloren, was für das Weiterkommen im Bewerb jedoch irrelevant war.

Aktuell fehlen der Mannschaft nur noch zwei Treffer, um die bisher beste Saisonausbeute von 138 Toren in der Spielzeit 1985/86 zu erreichen (damals freilich mit weit weniger Matches). Positiv wirkt, dass der Jänner-Transfer Luis Díaz voll eingeschlagen hat und Klopp damit noch eine Option mehr neben Mané, Mohamed Salah, Diogo Jota, Divock Origi, Roberto Firmino und Takumi Minamino hat. "Meine Entscheidungen sind nicht so schwierig, weil die Jungs alle gut in Form sind, wirklich alle in einer guten Form", lobte Klopp zuletzt.

Moreno fehlt erneut

Und trotzdem gilt es, in Villarreal wachsam zu bleiben, immerhin haben Juventus Turin und Bayern München gegen das "gelbe U-Boot" schon ihr blaues Champions-League-Wunder erlebt. Dass an der Anfield Road nicht einmal ein gefährlicher Konter gefahren wurde - bis dahin der Schlüssel zum Erfolg -, muss im Rückspiel nichts bedeuten. Die Elf von Unai Emery, die schon im Viertelfinale die Bayern überrannt hat, wird bis zum Umfallen kämpfen. Bitter ist für den amtierenden Europa-League-Sieger allerdings, dass im Angriff mit Teamspieler Gerard Moreno (Knieverletzung) ein wichtiger Akteur auch im Rückspiel nicht dabei sein wird.