Krone richten, am Sonntag geht es weiter." - Die Botschaft von Salzburg-Trainer Matthias Jaissle nach der 0:2-Niederlage im Rückspiel der Europa-League-Zwischenrunde gegen die AS Roma war unmissverständlich. Nach dem Abschied aus dem internationalen Geschäft, bei dem man ein 1:0 aus dem Heimspiel vor beeindruckender Kulisse und gegen ebenso aufspielende Gastgeber in Italiens Hauptstadt aus der Hand gab, ist der Fokus nun ganz auf die Meisterschaft gerichtet, zumal Salzburg nach dem Viertelfinal-Aus auch im Cup nicht mehr vertreten ist. In der Liga geht es nun am Sonntag gegen Ried weiter (17 Uhr); der Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm beträgt vier Runden vor Ende des Grunddurchgangs sechs Punkte. Aktuell hätte der Serienchampion nach der Punktehalbierung vor der Meistergruppe zumindest drei Zähler Vorsprung. Und diesem Rennen gehört nun auch die alleinige Konzentration. "In der Meisterschaft sind wir vorne, und wollen jetzt unbedingt den Titel holen", meinte Dauerläufer Andreas Ulmer.

Obwohl der Unterschied zur Truppe von Star-Coach Jose Mourinho, die schon in der ersten Hälfte mit Treffern von Andrea Belotti und dem rechtzeitig fit gewordenen Star Paulo Dybala für die Vorentscheidung sorgte, an diesem Abend augenscheinlich war, wollten sich Jaissle und Ulmer die bisherige Saison "nicht schlechtreden lassen", wie beide betonten. "Grundsätzlich ist es eine gute, eine ordentliche Saison. Wir waren in der Champions League, haben uns dann für die Europa League qualifiziert. Im Cup war es ein knappes Aus gegen eine sehr gute Sturm-Mannschaft", sagte Ulmer. Und Jaissle ergänzte: "Ich hatte nur aufmunternde Worte für die Jungs. Sie haben eine gute Visitenkarte auf europäischer Ebene abgegeben", betonte der Trainer, der sich zum wiederholten Mal zum Salzburger "Jugendstil" bekannte: "Dessen war ich mir bewusst, als ich den Job antrat, dass ich diesen Weg auch voller Überzeugung mitgehe." Für eine junge Mannschaft seien Abende wie jener in Rom nicht immer einfach wegzustecken. Man werde diesen Weg aber "extrem mutig und extrem konsequent" weitergehen. Denn der ist noch lange nicht zu Ende. Die Lernkurve müsse weiter "steil nach oben" zeigen, erklärte Jaissle. "Ich hoffe, dass sie daraus lernen, dass sie Abende wie hier genießen können und, dass es ihnen einen Push gibt und sie nicht hemmt."

Austria auf Schleudersitz

Während Salzburg sich immerhin keine Gedanken um die Meistergruppe machen muss, wird es für andere spannend im Kampf um die letzten Plätze. Rapid, das es am Sonntag auswärts mit dem WAC zu tun bekommt, hat als Vierter - hinter Sturm und LASK - gute Karten, dahinter lauert aber punktgleich die WSG Tirol, die in Altach zu Gast ist. Als Sechster auf dem Schleudersitz befindet sich die Wiener Austria, die sich keinen Umfaller wie beim 0:1 gegen Austria Lustenau am vergangenen Wochenende mehr erlauben darf. Denn zwischen Platz sechs und neun - hinter den Wienern rangieren Austria Klagenfurt, Lustenau und der WAC - sind es derzeit nur drei Punkte Differenz. Trainer Michael Wimmer will "nicht zu sehr auf die Tabelle gucken", wie er sagt: "Wir sollten unsere Aufgaben annehmen, die richtige Performance auf den Platz bringen, dann ergibt sich so was von selbst." Die Situation sei jedenfalls besser als vor zwei Wochen - "da waren wir einen Punkt hinten, jetzt sind wir auf Platz sechs".(tamsl)