Mit einer fußballerischen europäischen Sternstunde will RB Leipzig am Dienstag (21 Uhr/Sky, Dazn) bei Manchester City ins Viertelfinale der Champions League einziehen. "Es ist ein schwieriges Spiel, das uns bevorsteht. Aber es ist weiterhin alles möglich", meinte Josko Gvardiol, Leipzigs Torschütze beim 1:1 im Hinspiel. Im zweiten Spiel des Abends verteidigt Inter Mailand bei Porto ein 1:0, Coach Simone Inzaghi steht nach schwachen Resultaten in der Serie A aber bereits unter Druck.
ManCity-Coach Pep Guardiola ist sich bewusst, dass die Champions-League-Ambitionen seines Vereins neuerlich einem harten Realitätstest unterworfen werden. Daran hänge letztlich auch die Frage, ob seine Ära bei den Citizens als erfolgreiche in die Geschichtsbücher eingehen werde. "Absolut, man wird uns an diesem Bewerb messen", sagte der Spanier, der seit 2016 an Bord ist und neun nationalen Titeln zum Trotz weiter auf den Champions-League-Triumph wartet.
Aufseiten von Manchester City will man Leipzig um ÖFB-Teamkicker Konrad Laimer und den derzeit verletzten Xaver Schlager nicht unterschätzen. "Wir haben bereits dreimal gegen sie gespielt, wir kennen das Team. Das Level an Energie, Qualität und Intensität ist hoch", sagte Offensivmann Kevin De Bruyne, der beim Hinspiel erkrankt gefehlt hatte und einst in der deutschen Bundesliga für Werder Bremen und VfL Wolfsburg kickte. "Ich bin mir der Gefahr bewusst, die sie haben."
Der englische Meister kann sich jedenfalls auf seine Heimstärke verlassen. Seit 23 Champions-League-Partien ist die Guardiola-Elf im eigenen Stadion ungeschlagen. Eine Warnung dürfte aber die zweite Halbzeit in Leipzig gewesen sein, als der deutsche Cupsieger aufdrehte und verdient zum 1:1 ausglich. Und während Leipzig auf einen blendend aufgelegten Emil Forsberg, der in den jüngsten vier Ligaspielen je einmal traf, setzen kann, läuft es bei City-Goalgetter Erling Haaland aktuell nicht mehr ganz so rund.
Guardiola will vom ehemaligen Salzburger trotz dessen bisheriger 34 Saisontore noch mehr sehen. "Es gefällt mir nicht, wenn ein Spieler nur im Strafraum Tore erzielt. Auch abseits des Strafraums, wo er nicht treffen kann, muss er aktiver sein. Er muss in unsere Aktionen involviert sein", betonte Guardiola, räumte aber auch ein: "Er hat sich verbessert, er kann aber noch besser sein."
Im Parallelspiel wiederum reist Inter Mailand mit einem 1:0 aus dem Hinspiel im Gepäck zum FC Porto - und Trainer Inzaghi muss um seinen Job bangen. In der Serie A kassierte man am Wochenende eine 1:2-Niederlage bei Spezia Calcio, es war die zweite in den jüngsten drei Partien. Selbst Platz zwei hinter dem längst enteilten SSC Napoli wackelt. Italiens Medien spekulieren bereits mit einer Ablöse Inzaghis durch den im Herbst bei Chelsea entlassenen Thomas Tuchel.
Spätes 1:0 für Inter Mailand
Im Heimspiel machten ein spätes Tor von Romelu Lukaku und einige Paraden von Goalie Andre Onana den Unterschied für die Italiener, die seit 2011 nicht mehr ins Viertelfinale vorgestoßen sind. Der FC Porto, Champions-League-Sieger von 2004, würde hingegen bereits zum dritten Mal in den jüngsten fünf Jahren in die Runde der letzten Acht einziehen.