Die ohnehin schon gigantische Fußball-WM 2026 wird noch einmal größer. Bei der Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko mit erstmals 48 Nationen werden nach einem Fifa-Beschluss am Dienstag in Kigali in einem neuen Format insgesamt 104 Spiele angepfiffen, 40 mehr als bei den vorherigen Weltmeisterschaften seit 1998. Das WM-Finale 2026 legte das Council während der Sitzung in Ruanda auf den 19. Juli.

Statt im bisher geplanten Vorrundenmodus mit 16 Dreiergruppen soll nun in 12 Vierergruppen gespielt werden, die Endrunde würde deshalb auch deutlich länger dauern als die bisherigen Titelkämpfe. Weiter kommen jeweils die Gruppenersten und -zweiten sowie die acht besten Gruppendritten. Danach folgen 32 weitere Partien ab dem Sechzehntelfinale. Nötig wären wohl mindestens 40 WM-Tage. Ende 2022 war die bisher letzte und kompakte Endrunde in Katar in 29 Tagen ausgerichtet worden.

Diese war noch mit 32 Nationen und 64 Spielen ausgerichtet worden. Weltmeister Argentinien absolvierte sieben Partien bis zum Titel. Für die einzelnen Teams käme durch die Formatänderung nur maximal ein Spiel dazu - für die WM-Fans wären es im Vergleich zum Dreiergruppen-Modus 24 Partien mehr. Der Dreiergruppen-Modus hatte wegen der höheren Gefahr für Absprachen, da eine Nation zwingend spielfrei hat, Kritik hervorgerufen. Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte zudem jüngst in Katar das Format mit Vierergruppen als großen Erfolg gelobt. "Hier waren die Vierergruppen absolut unglaublich, in dem Sinne, dass es bis zur letzten Minute des letzten Spiels offen war, wer weiterkommt", sagte der Schweizer.

Wirtschaftlich dürfte die Fifa durch die höhere Anzahl von TV-Übertragungen mit noch einmal deutlich mehr Geld rechnen: Für den WM-Zyklus von 2023 bis 2026 war bisher mit Einnahmen in Höhe von insgesamt 11 Milliarden US-Dollar (10,27 Milliarden Euro) kalkuliert worden. Von 2019 bis 2022 betrugen die Einnahmen insgesamt 7,568 Milliarden US-Dollar (ca. 7,07 Milliarden Euro). Die sogenannte XXL-WM ist im Jänner 2017 entschieden worden.