Manchester United bangt vor dem Viertelfinal-Retourmatch in der Europa League am Donnerstag (21 Uhr/Servus-TV) gegen den FC Sevilla um den Einsatz des Doppeltorschützen vom Hinspiel: Marcel Sabitzer erzielte beim 2:2 in der Vorwoche im Old Trafford beide Tore für die Red Devils, ist vor dem Gastspiel in Andalusien aber fraglich. "Wir hoffen, dass es sich bei ihm ausgeht", sagte Trainer Erik ten Hag am Sonntag nach dem 2:0 bei Nottingham Forest.

Beim Aufwärmen vor dieser Partie hatte sich der ÖFB-Internationale eine - vom Klub nicht näher definierte - Blessur zugezogen. Daraufhin übernahm der erst kürzlich von einer Knöchelverletzung genesene Christian Eriksen Sabitzers Rolle. Gut möglich, dass der Däne auch in Sevilla als "Zehner" agiert. Als Solospitze könnte wieder Anthony Martial einlaufen, weil auch hinter dem angeschlagenen Marcus Rashford ein Fragezeichen steht.

Manchester United peilt in dieser Saison nach vielen Jahren des Misserfolgs gleich drei Titel an. Der Liga-Cup wurde bereits gewonnen, im FA-Cup steht man im Semifinale (am Sonntag geht es in Wembley gegen Brighton), und auch die Europa-League-Trophäe soll eingefahren werden. Ein Triumph in der zweithöchsten Europacup-Etage hätte einen angenehmen Nebeneffekt, schließlich wäre Englands Rekordmeister in diesem Fall fix bei der kommenden Champions-League-Auflage dabei. United siegte im seit 2009 existierenden Bewerb 2017, FC Sevilla ist mit vier Titeln (2014, 2015, 2016, 2020) Rekordsieger.

Auch im Olympiastadion von Rom steht ein ÖFB-Legionär im Fokus: Salzburg-Bezwinger AS Roma muss in einer Neuauflage des Vorjahres-Finales der Conference League das Aus gegen Feyenoord Rotterdam abwenden. Die Mannschaft von ÖFB-Teamspieler Gernot Trauner - Abwehrchef beim niederländischen Tabellenführer - hat das Heimspiel mit 1:0 für sich entschieden.

Juventus Turin verteidigt bei Sporting Lissabon ebenfalls einen 1:0-Vorsprung, der belgische Überraschungsklub Union St. Gilloise hofft vor Heimpublikum gegen Bayer Leverkusen auf den Aufstieg. Das erste Duell endete in Deutschland mit 1:1.

Keine Basel-Fans in Nizza

Überschattet werden die Viertelfinal-Rückspiele allerdings von neuerlichen Verboten für Auswärtsfans: So dürfen die Anhänger des Schweizer Klubs FC Basel am Donnerstag nicht zum Conference-League-Duell bei OGC Nizza anreisen. In der am Mittwoch veröffentlichten Anordnung des französischen Innenministeriums hieß es, es gebe ein echtes und ernstes Risiko von Zusammenstößen zwischen Fans beider Mannschaften.

Die Beziehung der Fans sei von Feindseligkeit geprägt; sie teilten entgegengesetzte politische Ideologien; und Anhänger beider Teams sind in der Vergangenheit durch Gewalt aufgefallen. Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi reagierte erleichtert und dankte für das Verbot. Zuvor hatte er die Schweizer Fans bereits aufgerufen, zu Hause zu bleiben, um Ausschreitungen in der südfranzösischen Stadt vorzubeugen.

Der FC Basel hingegen zeigte sich empört. Man sei wütend und maßlos enttäuscht über das inakzeptable Vorgehen, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Nizzas Fanlager stehe "in keinerlei besonderer Rivalität zu jenem des FCB". Nach eigenen Angaben versucht der Verein noch, gegen das Anreiseverbot vorzugehen.

Beim Gruppenspiel des Bundesligisten 1. FC Köln in Nizza im September 2022 war es am Rande der Partie zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Fangruppen gekommen. Die Begegnung konnte nur mit rund einstündiger Verspätung beginnen. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, darunter neun Polizisten.

Keine Feyenoord-Fans in Rom

Das europäische Fan-Bündnis Football Supporters Europe schrieb von einer "schrecklichen Woche" für die Fan-Rechte und die Reisefreiheit innerhalb Europas. Denn auch die italienischen Behörden hatten den Fans von Feyenoord Rotterdam bei der Europa-League-Partie gegen AS Roma am Donnerstag den Zugang zum Stadion bereits verweigert.

Begonnen hat das Zuschauer-Aussperren durch lokale Behörden mit dem Champions-League-Achtelfinale zwischen SSC Napoli und Eintracht Frankfurt im März. Nach einem tagelangen Hin und Her um die Verbannung der Frankfurter Fans wurde diese letztlich doch verfügt - das Resultat waren erst recht Krawalle und Gewalt am Rande der Partie.

Uefa-Boss Aleksander Ceferin hat damals das Vorgehen der Italiener verurteilt und angekündigt, künftig solche Spiele an neutrale Orte zu verlegen - bis jetzt ist in dieser Richtung aber nichts passiert.