Wien. (man) Die Chancen stehen nicht schlecht. Österreichs Vertreter in der dritten Runde der Qualifikation zur Europa League gehen am Donnerstag allesamt mit ähnlichen Voraussetzungen in ihr Rückspiel: Es sieht mit einem Aufstieg für Salzburg, Ried und die Austria gut aus, es braucht aber weder wahnsinnig viel Unvermögen noch Pech, dass am Ende alle drei mit leeren Händen dastehen.

Diese Sorge lassen auch die Trainer der Europacupstarter durchklingen. "Ich wollte im Hinspiel einen höheren Sieg, um mehr Ruhe zu haben. Wir müssen Vollgas geben. Wenn du abwartest, bekommst du Druck", sagt Salzburg-Trainer Ricardo Moniz, der mit seinem Team beim slowakischen Vizemeister Senica (19 Uhr) gastiert. Das Hinspiel haben die Salzburger mit 1:0 gewonnen. Auch Ried-Trainer Paul Gludovatz ist vor dem Rückspiel bei Brøndby (19 Uhr) trotz eines 2:0-Heimsieges über die Dänen noch vorsichtig. "Wir beginnen bei Stunde null. Es steht 0:0, das gebe ich meinen Spielern mit auf den Weg", sagt er.

Die Austria geht nach einem 1:1 auswärts gegen Olimpija Ljubljana ins Rückspiel (21.05 Uhr/alle Spiele live ORFeins), Trainer Karl Daxbacher geht nicht von einem Spaziergang aus. "Ich bin mit der Ausgangslage zufrieden, wir haben die Chance, die nächste Runde zu erreichen. Aber die Aufgabe ist schwierig, und das hat sich in Laibach bestätigt", ist Daxbacher überzeugt.

Gruppenphase weit weg

Für die Fans der Austria ist die Sache offenbar nicht so spannend, bis Mittwoch waren erst 3500 Karten abgesetzt. Offenbar wird der Europacup für die Zuschauer erst interessant, wenn sich die Gruppenphase nähert, denn bisher spielten sowohl Salzburg als auch die Austria in dieser Saison international nicht einmal vor halbvollem Haus. Lediglich Ried konnte sein Heimspiel gegen Brøndby ausverkaufen, im Rieder Stadion waren aber lediglich 4500 Zuschauer zugelassen.

Was Daxbacher vor dem Spiel gegen Ljubljana seiner Mannschaft vorwirft, gilt offenbar auch für das Publikum. "Wir glauben immer, besser zu sein, als wir sind. Wir müssen raufen und kämpfen - es muss alles passen, um in die Gruppenphase zu kommen", sagt er. Denn obwohl Salzburg und die Austria bei einem Aufstieg in der nächsten und letzten Qualifikationsrunde gesetzt wären, drohen Kaliber wie die deutschen Bundesligisten Hannover 96 und Mainz 05, der FC Sochaux aus Frankreich, oder Verlierer der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation. Ried wäre in jedem Fall ungesetzt, die Innviertler können bei einem Aufstieg von einem schweren Los ausgehen.

Das Abschneiden der drei Klubs am Donnerstag ist für die gesamte Bundesliga nicht unerheblich, schließlich liegt Österreich in der aktuellen Uefa-Fünfjahreswertung, die über die Vergabe der Europacup-Startplätze entscheidet auf Rang 15. Können die Europacup-Starter diesen Platz bis zum Ende der Saison behalten, würde die Liga für die Saison 2013/14 einen zusätzlichen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation erhalten.

Für die Wertung ist nicht nur die Frage, ob Aufstieg oder Ausscheiden entscheidend, sondern jedes einzelne Resultat, ob Sieg oder Unentschieden, hat Auswirkungen. Somit steht am Donnerstag nicht nur für die drei Europa-League-Starter Salzburg, Austria und Ried einiges auf dem Spiel.