Wien. Das deutsche Duo Roger Schmidt und Ralf Rangnick führt Österreichs Fußball-Double-Gewinner Red Bull Salzburg in die neue Saison. Schmidt folgt auf den zurückgetretenen Niederländer Ricardo Moniz. Der 45-Jährige erreichte zuletzt in der zweiten deutschen Liga mit Paderborn Platz fünf. Rangnick war bis September 2011 Cheftrainer bei Schalke 04, trat von diesem Amt aber wegen eines Burnout-Syndroms zurück. Er wird nach dieser Auszeit auch Sportdirektor bei RB Leipzig.

Wie Red Bull Salzburg am Sonntag in einer Ausendung weiter mitteilte, bleibt Oliver Glasner Sportkoordinator. Offiziell präsentiert wurde die neue sportliche Führungsriege am Montag in Salzburg. Komplettiert wird die Umstrukturierung mit Gerard Houllier, der den Posten eines Global Sports Director Red Bull Soccer einnehmen wird. Der 64-jährige Franzose arbeitete lange beim Liverpool FC und war zuletzt bei Aston Villa tätig.

"Ich habe meinen Vertrag im Frühjahr um zwei Jahre verlängert, weil ich die gute sportliche Entwicklung in Paderborn fortsetzen wollte. Wir haben gemeinsam eine Mannschaft zusammengestellt, die trotz mehrerer Abgänge spielstarken Offensivfußball möglich macht. Niemand konnte mit einem ähnlichen Angebot rechnen, wie es jetzt aus Salzburg kam. Dort erwartet mich eine sehr reizvolle Aufgabe", wird Schmidt auf der Website des SC Paderborn zitiert.

Paderborn-Präsident Wilfried Finke fand zum Abschied lobende Worte und erklärte die Qualitäten des Abwanderers: "Roger Schmidt war als Spieler und auch als Trainer in Paderborn stets ein Vorbild. Er hat dem Paderborner Fußball in der abgelaufenen Saison eine neue Qualität verliehen, was sich auch im besten Ergebnis der Vereinsgeschichte ausdrückt. Mit seiner Art, offensiven und begeisternden Fußball spielen zu lassen, hat er auch international für Furore gesorgt."

Neustart für Rangnick in Salzburg
Weit klingender als hierzulande der Name von Schmidt ist jener von Rangnick. Größter Erfolg der Karriere war der Gewinn des deutschen Fußball-Cups 2011 mit Schalke 04 sowie das Erreichen des Halbfinales in der Champions League. Zuvor war Rangnick als Trainer in der Bundesliga bei VfB Stuttgart, Hannover 96 und Hoffenheim engagiert. Kürzlich lehnte er ein Angebot des englischen Premier-League-Clubs West Bromwich Albion ab.

Nach Gewinn von Meisterschaft und Cup war der Niederländer Moniz am 12. Juni als Trainer von Red Bull Salzburg zurückgetreten, die beiden bisherigen Co-Trainer Niko Kovac und Piet Hamberg hatten interimistisch die Leitung des Trainings übernommen. Ob die beiden beim Verein bleiben, war zunächst unklar.

Die Salzburger Kicker erfuhren beim Formel-1-Grand Prix in Valencia von der Trainer-Neubestellung bei ihrem Arbeitgeber und zeigten sich durchwegs überrascht. "Ich kannte ihn nicht", gestand Torhüter Eddie Gustafsson.

Warum bei RB Salzburg auf dem Trainersektor die Turbulenzen nicht nachlassen, konnte bzw. wollte Gustafsson in Spanien nicht beantworten. "Da muss man jemand anderen fragen. Ich konzentriere mich auf mich und das Team und dass ich jede Woche meine Leistung bringe", sagte der Tormann.

Gustafsson ist überzeugt, dass die Chance auf die erstmalige Qualifikation für die CL-Gruppenphase da ist. "In der Mannschaft ist genug Qualität", betonte er.

Dass Kompetenzbeschneidungen aus der Ecke der Red-Bull-Leistungsdagnostik der Grund für den Moniz-Abgang gewesen waren, quittierte Gustafsson mit einem Schulterzucken. "Ich weiß davon auch nur aus der Zeitung. Wenn es so war, war es eine Entscheidung von Moniz. Wir müssen jetzt mit unserem Job weitermachen und gut Fußball spielen. Ich bin nicht für jeden Spieler verantwortlich, aber die (körperlichen/Anm.) Tests schauen okay aus."