Salzburg. (man) Die Gerüchteküche hielt für den möglichen neuen Salzburg-Trainer allerhand klingende Namen bereit. Geworden ist es schließlich einer, der zweifelsfrei nicht darunter war: Roger Schmidt. Der 45-jährige Deutsche ist nicht nur in Österreich ein unbeschriebenes Blatt, er kommt vom SC Paderborn, mit dem er in der vergangenen Saison Platz fünf in der zweiten deutschen Bundesliga erreichte. Dass es sich bei Schmidt um eine Erfindung des neuen Salzburger Sportdirektors Ralf Rangnick handelt, wurde am Montag bestätigt. "Ich habe bei meinen bisherigen Funktionen immer auch geschaut, wo sich interessante Trainer entwickeln", erklärte Rangnick. Dabei sei er auf Schmidt gestoßen. Nach dem ersten Kontakt am vergangenen Donnerstag sei alles ganz schnell gegangen.

Zwar wollte er eigentlich in Paderborn bleiben, sagte Schmidt. "Diese Chance musste ich aber wahrnehmen. Es ist eine Aufgabe, die mich extrem reizt." Der fünfte Platz in der zweiten deutschen Liga galt angesichts des geringen Etats von Paderborn in der vergangenen Saison als Sensation. Schon bei seinen vorangegangenen Stationen Delbrücker SC und Preußen Münster feierte Schmidt Erfolge im deutschen Unterhaus. Dass Schmidt, der auch als Spieler keine Profi-Vergangenheit hat, diese Erfolge auf höchster Ebene nicht vorweisen kann, ist für Rangnick kein Problem. "Fußball funktioniert überall nach den gleichen Prinzipien", glaubt Rangnick.

Mit welchem Trainerteam Schmidt seine Aufgabe in Angriff nehmen wird, ist noch offen. "Ich kenne die anderen Leute hier nicht, im Trainingslager haben wir Gelegenheit uns kennenzulernen", sagt er. Niko Kovac, der die ersten eineinhalb Wochen der Vorbereitung interimistisch leitete, wird jedenfalls nicht dabei sein, er wurde am Sonntag beurlaubt. Er passte nicht in Rangnicks Vorstellungen. "Für die Art von Fußball, wie wir ihn uns vorstellen, gibt es auch theoretisch nur wenige mögliche Trainer", erklärt Rangnick. Schmidt zählt da offenbar dazu.