Am Mittwoch ist das Team von Trainer Marcelo Gallardo im Final-Hinspiel bei Atlético Nacional aus der kolumbianischen Millionen-Metropole Medellín zu Gast. Atlético gilt als unangenehme, nur schwer ausrechenbare Mannschaft, die im Halbfinale immerhin den großen Favoriten FC São Paulo um Ex-Weltfußballer Kaká aus dem Turnier warf - etwas glücklich zwar, aber auch nicht unverdient. Kolumbiens Fußball schwimmt nach der starken WM und mit seinen Superstars Falcao und James Rodríguez auf einer Erfolgswelle, ein Erfolg Medellíns in diesem südamerikanischen Wettbewerb dürfte dem lokalen Fußball weiter Auftrieb geben.
Noch viel größer aber wäre der Jubel in Buenos Aires, zumindest in den Teilen der Stadt, die es mit River und nicht mit dem Erzrivalen Boca Juniors halten. River konnte Boca in zwei dramatischen und hart umkämpften Halbfinalspielen aus der Copa Sudamericana werfen. Nach dem Abpfiff des Rückspiels gab es im Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti, wie diese riesige, alte Betonschüssel mit vollem Namen heißt, kein Halten mehr. Dort, wo die argentinische Nationalmannschaft in der Regel ihre Heimspiele austrägt, lagen sich Spieler, Fans und Betreuer in den Armen, während die Stadionverwaltung ein spektakuläres Feuerwerk in den Nachthimmel schickte. Natürlich fehlten auch hässliche Szenen nicht, die gedemütigten Boca-Spieler wurden von ein paar auf den Rasen gestürmten Fans mit Faustschlägen in die Katakomben verabschiedet.