Vancouver/Frisco. Gerade erst hat das Fußballteam der US-Frauen das Land mit dem Titel bei der WM in Kanada begeistert, nun steht den USA das nächste Fußball-Großereignis bevor. Beim Gold Cup, der Meisterschaft des Nord- und Mittelamerika-Verbandes Concacaf, greifen die von Jürgen Klinsmann und Assistent Andreas Herzog trainierten US-Männer nach ihrem sechsten Titel. Mehr haben mit neun Triumphen nur die Mexikaner geschafft, die auch diesmal als größte Herausforderer gelten. Die USA starten in der Nacht auf Mittwoch (3.30 Uhr) in Frisco/Texas gegen Honduras ins Turnier, das mit zwölf Mannschaften an 14 Spielorten in den USA und Kanada durchgeführt wird.

Davor aber galt der Jubel noch den Frauen, die sich mit einem finalen 5:2-Schützenfest gegen Titelverteidiger Japan zum dritten Mal nach 1991 und 1999 zum Weltmeister krönten. Die Mannschaft von Jill Ellis revanchierte sich vor 53.341 Zuschauern im ausverkauften BC Place Stadion für die Endspiel-Niederlage 2011 gegen die Japanerinnen und wurden mit einer Einladung ins Weiße Haus belohnt. "Was für ein Sieg für das Team USA!", twitterte US-Präsident Barack Obama. "Euer Land ist so stolz auf euch alle. Kommt bald mit dem WM-Pokal ins Weiße Haus", schrieb er. "Thank you Mr. President!", antwortete Carli Lloyd.

Die 32-jährige Kapitänin war die Matchwinnerin im Finale, in dem die US-Frauen furios starteten. Lloyd brachte ihr Team mit einem Doppelschlag (3., 5.) mit 2:0 in Führung, nach einem Treffer von Lauren Holiday (14.) erhöhte sie in der 16. Minute mit ihrem dritten Tor auf 4:0. Ihr sechster Turniertreffer war das spektakulärste Tor der WM: Lloyd überlistete von der Mittellinie aus die zu weit vor dem Tor stehende japanische Torhüterin Ayumi Kaihori. Die Partie war damit gelaufen, auch wenn die Nadeshiko nie aufgab. Dank Yuki Ogimi (27.) und eines Eigentors von Julie Johnston (52.) kam Japan zwar noch einmal auf 2:4 heran, doch Tobin Heath (54.) fixierte postwendend den hoch verdienten 5:2-Endstand. Denn die USA waren in der hochklassigen und temporeichen Partie sowohl körperlich als auch spielerisch klar die bessere Mannschaft.