Barcelona/München. (art) FC Barcelona gegen Bayer Leverkusen, der Champions-League-Sieger gegen den Vierten der abgelaufenen Meisterschaft in Deutschland; eine Mannschaft, deren geschätzter Marktwert bei 657 Millionen Euro liegt, gegen eine, die laut transfermarkt.de vergleichsweise läppische 189 wert ist: Da sollte sich die Frage nach der Ausgangslage normalerweise von selbst erübrigen.

Und doch - was war schon normal bei Barcelona in diesen Tagen: Zwar liegen die Katalanen in der Meisterschaft als aktuell Zweite, einen Punkt hinter Villarreal, auf Kurs, doch nun fällt Lionel Messi für rund zwei Monate mit einem Innenbandriss aus, die Abwehr war in dieser Saison schon des Öfteren wackelig, dazu kamen Diskussionen um die wahre Stärke von Tormann Marc-André ter Stegen und zu schlechter Letzt die Steueraffäre von Javier Mascherano. All das hatte am Nervenkostüm der Katalanen genagt und die Hoffnungen der Gäste aus Deutschland geschürt. Nicht zu Unrecht, wie sich am Dienstag in der zweiten Runde der Champions-League-Gruppenphase zeigen sollte. Die Spanier, bei denen Sergio Ramírez zu seinem Champions-League-Debüt kam, versuchten zwar, wie von Coach Luis Enrique gefordert, ihrem Spielstil treu zu bleiben, auf Ballbesitz und Kombinationen zu setzen, und hatten zu Beginn auch ihre Chancen. Doch die hatte Bayer auch - nur wusste die Elf von Ex-Salzburg-Coach diese besser zu nützen. In der 22. Minute ging der Außenseiter mit 1:0 in Führung, beim Kopfballtor von Kyriakos Papadopoulos machte ter Stegen alles andere als eine gute Figur. Danach fiel Barcelona erschreckend wenig ein, um den Rückstand aufzuholen. Oder besser: Die Leverkusener ließen das gar nicht erst zu. Aus einer kompakten Defensive warteten sie immer wieder auf ihre Chancen, mit denen Barcelona so seine Probleme hatte. In der zweiten Hälfte allerdings besann sich Barcelona seiner Stärken, doch lange konnte Leverkusen dem Offensivspiel der Katalanen Stand halten.

Gegen Ende aber mussten die Deutschen dem Kampf Tribut zollen: Zunächst nützte Sergi Roberto einen Abpraller von Tormann Bernd Leno zum Ausgleich (80.), nicht einmal eine Minute später traf Luis Suárez zum 2:1 für die Gastgeber, womit es in Gruppe E, in der Bate Borisow einen 3:2-Sieg über die AS Roma feierte, spannend bleibt.

In Gruppe F dagegen hat der FC Bayern einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gemacht, nach dem 3:0 über Olympiakos zum Auftakt gab es nun ein noch klareres 5:0 über Dinamo Zagreb gab. Mann des Spiels war abermals Robert Lewandowski, der drei Treffer erzielte.

Alle Ergebnisse vom Dienstag

Gruppe E:

Barcelona - Leverkusen 2:1

Borisow - Roma 3:2

Gruppe F:

Bayern - Zagreb 5:0

Arsenal - Olympiakos 2:3

Gruppe G:

Maccabi Tel Aviv - Dinamo Kiew 0:2

Porto - Chelsea 2:1

Gruppe H:

Lyon - Valencia 0:1

St. Petersburg - Gent 2:1