Paris/Wien. (apa/art) Die EM-Gruppen sind ausgelost, die Feinplanungen bei den Verbänden voll angelaufen. Und auch die Fans haben nun die Möglichkeit, aktiv ins Europameisterschaftsgeschehen einzugreifen. Denn zwei Tage nach der Auslosung hat die nächste Verkaufsphase für Eintrittskarten zu Spielen der Fußball-EM 2016 in Frankreich begonnen. Die Anhänger von David Alaba und Co. dürfen sich darauf freuen, brachte die Auslosung mit Spielen in großen Stadien doch ein großes Kontingent für reisewillige heimische Fans. In den Verkauf gehen insgesamt 800.000 Tickets, die für Fans der teilnehmenden Mannschaften reserviert sind. Wie jeder andere Verband bekommt auch der ÖFB von der europäischen Fußballunion Uefa rund 20 Prozent der Eintrittskarten pro Spiel.

Daher stehen für die Unterstützer der Elf von Teamchef Marcel Koller gegen Ungarn (14. Juni in Bordeaux/Kapazität 42.000) etwa 8400 Tickets, für die Partie gegen Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo (18. Juni im Parc des Princes/45.000) rund 9000 Tickets und für das abschließende Spiel der Gruppe F gegen Island (22. Juni im Stade de France/80.000) gleich 16.000 Karten zur Verfügung.
"Es ist ein Vorteil dieser Gruppe, dass St. Denis dabei ist, bei diesem Spiel gibt es viele Tickets. Auch der Parc des Princes ist gut für uns, und auch in Bordeaux gibt es entsprechende Kontingente. Und es sind mit Bordeaux und Paris sehr schöne Städte, die man bereisen kann", erklärte ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig.
Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner hatte die Fans im Sinn, als er von Paris als "einer attraktiven Stadt" sprach. "Bordeaux ist ein klassischer Ort geworden, aber zweimal mit Paris die Hauptstadt zu haben, ist eine tolle Angelegenheit. Wir rechnen damit, dass der große Zug von Wien nach Paris sich in Bewegung setzen wird. Wir können mit den Austragungsorten durchaus zufrieden sein", erklärte er. Seit Montag kann man sich für vier Tickets pro Spiel anmelden. Neben Einzelkarten können auch wieder sogenannte Follow-Your-Team-Tickets bestellt werden, die im Erfolgsfall den Besuch aller Spiele bis zum Finale ermöglichen. Tickets gibt es in vier Preiskategorien. In der Gruppenphase kosten sie zwischen 25, 55, 105 oder 145 Euro, im Finale muss man zwischen 85 und 895 Euro zahlen.
Besondere Eile ist allerdings noch nicht geboten. Das Online-Ticketportal der Uefa (euro2016.com) ist noch bis zum 18. Jänner geöffnet. Der Zeitpunkt der Bewerbung ist nicht maßgeblich für die Erfolgschancen. Da die Nachfrage wieder höher als das Angebot sein dürfte, werden die Tickets unter den Bewerbern per Los vergeben. Alle Besteller werden spätestens bis Ende Februar 2016 über das Ergebnis ihrer Anfrage informiert.
Wer dabei leer ausgeht, hat im März/April noch eine letzte Chance, an EM-Karten zu kommen. Dann veranstaltet die Uefa eine große Ticket-Tauschbörse. Bei dieser können nur Ticketbesitzer aus der ersten allgemeinen Verkaufsphase im Sommer, als die Paarungen noch nicht feststanden, ihre Karten zum Normalpreis anbieten oder tauschen.
Planänderungen möglich
Dass Österreich erst so spät ins Turnier einsteigt, könnte indessen auch die Planungen des ÖFB geringfügig ändern. Ursprünglich hatte man die Anreise ins Teamquartier in Mallemort in der Provence für 5. Juni ins Auge gefasst - nun könnte es auch etwas später werden. "Das könnte ein Thema sein, das werden wir diskutieren", sagte Sportchef Willi Ruttensteiner. Das Testspielprogramm mit je zwei Länderspielen Ende März sowie Ende Mai/Anfang Juni steht indessen schon fest, die Gegner - allesamt europäische Nationen, mindestens ein EM-Teilnehmer - werden allerdings erst nach Vertragsunterschrift bekannt gegeben.