Wien. Hinter den Kulissen dürfte es längst ausgemachte Sache gewesen sein: Mike Büskens folgt Zoran Barisic als neuer Rapid-Trainer nach. Denn nicht einmal 24 Stunden, nachdem die Wiener die einvernehmliche Trennung von Barisic bekannt gegeben haben, präsentierte man bereits den Namen des Neuen, der am Donnerstag offiziell vorgestellt und schon am Freitag beim Vormittagstraining seinen Dienst antreten wird. Der 48-jährige Deutsche erhält einen Vertrag für die kommende Saison mit Option auf Verlängerung. Seine ersten Höhepunkte werden die Eröffnung des Allianz-Stadions am 16. Juli gegen Chelsea sowie der Meisterschaftsstart eine Woche später sein.

Rapids Sportchef Andreas Müller verwies in einer Vereinsaussendung auf die "jahrzehntelange Erfahrung" seines Landsmanns im deutschen Profi-Fußball. Büskens selbst meinte: "Es ehrt mich, dass ich in Kürze für einen renommierten wie legendären Verein wie den SK Rapid Wien tätig sein darf. Ich möchte jetzt alle Grün-Weißen im Klub kennenlernen und mir schnell ein Bild machen, um gleich mit vollem Engagement an meine neue Aufgabe heranzugehen." Eigenen Angaben zufolge hat er sich über seinen neuen Arbeitgeber viele Informationen von "im österreichischen Fußball gut vernetzten Experten" eingeholt.

Der neue Coach, der erste Nicht-Österreicher bei Rapid seit Lothar Matthäus’ 2002 eher unrühmlich zu Ende gegangenen Engagements, kann in seinem Heimatland auf eine lange Profi-Karriere als Spieler und Trainer zurückblicken, auch wenn er in letzterer Funktion kaum auf der ganz großen Bühne werkte.

Als Aktiver war der gebürtige Düsseldorfer zu Beginn lange bei Fortuna Düsseldorf, ehe es ihn 1992 zum FC Schalke 04 verschlug. In Gelsenkirchen feierte er in zehn Jahren große Erfolge und gewann etwa 1997 mit einer legendären Mannschaft den Uefa-Cup und zweimal den traditionsreichen DFB-Pokal. Seine aktive Laufbahn, die auch ein kurzes Intermezzo beim MSV Duisburg beinhaltete, ließ er schließlich bei der zweiten Mannschaft von Schalke 04 ausklingen.

In dieser Zeit übte Büskens eine Doppelfunktion aus und war bereits auch als Co-Trainer seiner Mannschaft tätig. Diese übernahm er schließlich von 2005 bis 2008 als Cheftrainer. Er blieb den Königsblauen auch im weiteren Verlauf treu und sprang in der Folge auch zwei Mal interimistisch für kurze Zeit als Trainer der Profis ein, ehe er wieder zur zweiten Mannschaft zurückkehrte. 2009 wechselte Büskens zur SpVgg Greuther Fürth, mit der ihm 2012 als Meister der erstmalige Aufstieg in die oberste deutsche Spielklasse, die Bundesliga, sowie einmal der Einzug ins DFB-Halbfinale gelang. Nachdem er 2013 schließlich kurzzeitig wieder zu Düsseldorf auf die Trainerbank wechselte, erfolgte 2015 für ein Halbjahr die Rückkehr nach Fürth, wo er bis zum Sommer 2015 tätig war und den drohenden Abstieg verhindern konnte. Zuletzt war Büskens im Sportbeirat bei Schalke 04 tätig.