
Wien. (rel) Es war das fünfte Spiel in der Qualifikationsgruppe D für Österreich - und gleichzeitig ein Match der letzten Chance. Nach dem Auftaktsieg in Georgien, dem Remis gegen Wales, der Niederlage in Serbien und der Heimpleite gegen Irland musste das Nationalteam unter Marcel Koller am Freitag im Wiener Ernst-Happel-Stadion unbedingt liefern, um doch noch auf eine Teilnahme bei der WM 2018 in Russland hoffen zu können. Es ging dabei nicht nur um die WM, sondern auch um die persönliche Zukunft Kollers. Und wie es aussieht, wird er dem ÖFB trotz mauer Vorstellung am Freitag noch etwas erhalten bleiben.
Tatsächlich war das, was die österreichische Nationalelf vor rund 20.000 Fans zeigte, so übel nicht, was auch der außerordentlich offensiven Aufstellung geschuldet war. Koller setzte auf ein 3-4-3-System und schickte das Sturmtrio Marcel Sabitzer, Guido Burgstaller und Marko Arnautovic aufs Feld, was sich grundsätzlich als gute Idee erwies, ebenso kam David Alaba auf der linken Seite gut zur Entfaltung. Die Befürchtung, der bei Eintracht Frankfurt bisher kaum zu Einsätzen gekommene Goalie Heinz Lindner könnte im Tor Schwierigkeiten bekommen, bewahrheitete sich nicht. Österreich siegte schließlich mit viel Mühe doch noch mit 2:0.
Und das lag auch an zwei Kickern: Alaba und Arnautovic. Nicht nur fanden die beide sofort einen guten Draht zueinander, indem sie vergleichsweise leichtfüßig durch die moldawische Defensive zirkelten, sondern auch den Abschluss - wie ein Lattenschuss Alabas in Minute 6 oder ein Knaller des Stoke-Legionärs (7.) bewiesen. Das ÖFB-Team hatte alles fest in Griff, wurde vor allem auf der linken Seite gefährlich. Aber auch die Moldawier stießen immer wieder über die Mittellinie vor, machten die Räume eng und brachten diese erste Drangphase der Österreicher zum Stehen. Dass sich Arnautovic dabei wegens Drängelns eine gelbe Karte abholte und beim Auswärtsspiel gegen Irland fehlen wird, hat dem Team noch gefehlt.
Wo Frust ist, ist oft auch das Pech nicht weit. Wäre es anders, hätten Arnautovic (33.), Burgstaller (38.) und Zlato Junuzovic (43.) den Ball noch in Hälfte eins gleich mehrmals im gegnerischen Tor unterbringen können. Genauso Martin Hinteregger, dessen Treffer - weil Abseits - aberkannt wurde (43.).
Erlösung durch Sabitzer, Harnik
Umso mehr suchten die Österreicher nach Wiederanpfiff das wichtige Tor zum 1:0 zu erzielen. Ob Burgstaller (50.), Arnautovic (51.) Junuzovic (55.), Ilsanker (63.) - es war wie verhext. Frischer Wind konnte nicht schaden. Die Wechsel von Janko und Martin Harnik sorgten dafür, denn wenige Minuten später zappelte der Ball gleich zweimal im Netz. Die Torschützen: Sabitzer lupfte den Ball mit der Schulter ins Tor (75.) und Harnik legte per Nachschuss (90.) nach. Ein Seufzer der Erleichterung ging durch die Linien und die Trainerbank. Noch muss Österreich die WM nicht abschreiben. Aber es liegt noch viel Arbeit vor dem Team.