Salzburg. (klh) Was bei manchen anderen österreichischen Vereinen wohl einen Ansturm der Fans auslösen würde, scheint in Salzburg zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein: Lediglich 6474 Zuschauer kamen am Donnerstag ins Stadion in Wals-Siezenheim zum Match von Red Bull Salzburg gegen Vitoria Guimarães, bei dem Salzburg die Chance hatte, ins Sechzehntelvielfinale der Europa League einzuziehen. Mit einem 3:0-Sieg hat Salzburg das auch geschafft und damit bereits zum fünften Mal die Gruppenphase der Europa League überstanden.

Der Erfolg war hochverdient, Salzburg war überlegen, hatte mehr Spielanteile und zeigte mehr Ballsicherheit und Dynamik als der Gegner aus Portugal. Dieser brachte zunächst bei Salzburger Ballbesitz zwei eng aneinander stehende Viererketten in Stellung. Um diese auseinaderzuziehen, zog der österreichische Meister das Spiel in die Breite und kam immer wieder über die Seite. Tatsächlich taten sich so immer wieder Räume für das Team von Trainer Marco Rose auf.

Zunächst war dabei allerdings der letzte Pass in den Strafraum noch zu ungenau. Bis zur 27. Minute, da war dann der Bann gebrochen. Stefan Lainer schlug eine gefühlvolle Flanke zu Munas Dabbur, der sich im Rücken der Vitoria-Abwehr angeschlichen hatte und genau rechtzeitig in den freien Raum gestartet war. Der Kopfball des Stürmers fand via Innenstange den Weg zum 1:0 ins Netz.

Nun musste Guimarães mehr aufmachen und zeigte dabei viele Unsicherheiten im Spielaufbau. Nach einem Ballfehler der Portugiesen hatte Andreas Ulmer die Chance zum Ausbau der Führung, verzog aber knapp. Der 32-Jährige sollte dann aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte seinen großen Auftritt haben. Aus rund 18 Meter zog er ab. Der scharfe Schuss landete genau im Eck, das 2:0 war ein sehr schönes Tor.

Vitoria war zu bieder,
zu einfallslos

Das war auch der Pausenstand - wobei Salzburg in der 40. Minute Glück gehabt hatte. Bei der einzig gefährlichen Aktion der Portugiesen in der ersten Hälfte hatte Stürmer Rafael Martins den Ball an die Latte gesetzt.

Mit dem Rückstand stand Guimarães endgültig mit dem Rücken zur Wand, doch auch in der zweiten Hälfte entwickelte Vitoria kaum Durchschlagskraft. Das portugiesische Team war einfach zu bieder und zu einfallslos - zudem blieb Salzburg diszipliniert und verrichtete in der Defensive weiterhin viel Laufarbeit.

In der Offensive waren die Mozartstädter weiterhin gefährlich - und schlugen erneut zu. Nach einem schönen Spielzug, der für Chaos im Vitoria-Strafraum sorgte, hämmerte der mittlerweile eingewechselte Hwang Hee-chan den Ball ins Kreuzeck. Damit machte der Südkoreaner noch einmal deutlich, warum der Red-Bull-Verein - wie kurz vor dem Match bekannt gegeben - den Vertrag mit ihm bis ins Jahr 2021 verlängert hat.

Danach hatte man den Eindruck, dass Vitoria die Begegnung nur noch hinter sich bringen wollte. Salzburg wiederum spielte nicht mehr mit dem letzen Nachdruck, weshalb es beim 3:0 blieb. Nachdem das Parallelspiel zwischen Konyaspor und Olympique Marseille 1:1 endete, bedeutete das sogar den Gruppensieg. Das letzte Match in Marseille ist nur noch ein Schaulaufen für die Salzburger.

Europa League, Donnerstag:

Gruppe D:

Milan - Austria Wiennach

AEK Athen - HNK RijekaRed. schluss

Gruppe I:

Salzburg - Guimarães3:0

Konyaspor - Olymp. Marseille1:1