Salzburg. Für Salzburgs U19-Mannschaft ist die Uefa-Youth-League nach einer 1:3-Niederlage beim FC Porto beendet, für die A-Mannschaft soll die Reise durch Europa weitergehen. Am Donnerstag (21.05 Uhr/Puls 4) geht der Meister vor eigenem Publikum mit einem 2:2 gegen Real Sociedad ins Sechzehntelfinal-Rückspiel der Europa League. Die Chance, im zum "Spiel des Jahres" ausgerufenen Match zum zweiten Mal in der Klubgeschichte ins Achtelfinale einzuziehen, ist intakt, zumal die spanischen Gäste, die gar vom Triumph in Europas zweithöchstem Klubbewerb träumen, nicht ohne Personalsorgen in den Flieger gestiegen sind. Kapitän Xabi Prieto, Dauergast im Mittelfeld, verletzte sich am vergangenen Wochenende beim 3:0-Sieg gegen Levante, ist nach Goalgetter Willian, der unter anderem schon im Hinspiel fehlte, der zweite ganz empfindliche Ausfall für Trainer Eusebio Sacristán.
Zudem muss der im Jänner geholte Innenverteidiger Héctor Moreno, der gegen Salzburg sein Real-Debüt gab, angeschlagen passen. "Das ist nicht so wichtig für uns, wir kümmern uns um uns. Wir haben mit Moreno auch im Hinspiel nicht zwingend gerechnet", meinte dazu Salzburg-Coach Marco Rose. Für den Deutschen ist die Partie eine weitere Reifeprüfung für seine Mannschaft. "Wir brauchen mit Sicherheit eine Topleistung. Wir müssen mutig Fußballspielen, hochkonzentriert verteidigen. Ähnlich wie wir es bereits im Hinspiel gemacht haben, da war ich mit der Abwehrleistung zufrieden", erklärte der Deutsche. Im Rückspiel, das Mittelfeldmann Reinhold Yabo als das "bisher wichtigste Spiel in dieser Saison" bezeichnete, muss Rose seine Innenverteidigung wieder einmal neu formieren. Erstmals werden Heimkehrer André Ramalho und Jérôme Onguéné die Defensivzentrale bilden. Stefan Lainer, in San Sebastián Assistgeber zum Last-Minute-Ausgleich, dürfte nach seiner Erkrankung wieder einsatzbereit sein, auch Valon Berishas Hüftprobleme sollten einem Einsatz nicht im Weg stehen. "Ich erwarte eine spielstarke Mannschaft, bei der wir es auch aushalten müssen, dass sie mehr in Ballbesitz sind. Alles können wir bei dieser Mannschaft nicht verhindern", erklärte Rose, dessen Truppe in 16 Europacupspielen in Serie ungeschlagen ist. "Sie sind aber verwunderbar in der Defensive. Wir müssen eine hohe Intensität gehen. Es gibt auf jeden Fall Ansätze, dass wir ihnen wirklich wehtun können." Oder in den Worten von Tormann Alexander Walke: "Fighten ohne Ende."
Real mit Respekt
Im Kampf um den zweiten Europa-League-Achtelfinaleinzug nach 2014, als Ajax Amsterdam mit einem imposanten Gesamt-6:1 eliminiert wurde, werde es "auf kleine Details ankommen", sagte Außenverteidiger Andreas Ulmer. "Real hat im Hinspiel gezeigt, wie gefährlich sie sein können. Deshalb dürfen wir keine Sekunde daran glauben, dass es schon erledigt wäre." Das glaubt man auch beim Gegner nicht - zumindest, wenn es nach Innenverteidiger Aritz Elustondo geht: "Es wird schwer, aber nicht unmöglich", meinte der 23-Jährige. Die Kulisse am Salzburger Stadtrand dürfte diesmal zufriedenstellend sein. Gut 15.000 Zuschauer, darunter etwa 2000 Fans der Basken, werden erwartet, das wäre ein Saisonheimrekord. Ein Aus im Sechzehntelfinale - es wäre das vierte Mal in der Vereinsgeschichte - könnte man laut Sportdirektor Christoph Freund verschmerzen ("Da würde sich die Enttäuschung in Grenzen halten"), schließlich galt die Gruppenphase als Saisonziel. Rose hat freilich die unmittelbare Chance vor Augen und will sie ergreifen: "Wir streben das Höchste an. Wir werden uns jedem Widerstand stellen und wollen weiterkommen. Fertig, aus."